Der Judo-Club Schwenningen blickt auf eine pandemiebedingt schwierige Zeit. (Archivfoto) Foto: Judo-Club

Aufgrund der fehlenden Möglichkeit, Jahreshauptversammlungen in Präsenz stattfinden zu lassen, hat der Judo-Club Schwenningen nun die Jahresberichte seiner Abteilungen veröffentlicht.

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VS-Schwenningen - Wie hinter vielen Vereinen liegt auch hinter dem Judo-Club Schwenningen ein "schweres Jahr", wie es dessen Vorsitzender Rainer Lickert in seinem Jahresbericht formuliert. Von 221 ursprünglich geplanten Trainingseinheiten konnten nur 122 stattfinden – das entspricht in etwa einer Quote von 55 Prozent und zeigt, wie still das Corona-Jahr für den Verein war.

Auch sonst war nicht allzu viel los: Statt wie normal etwa 25 bis 30 Veranstaltungen konnten nur sechs Meisterschaften stattfinden – die vereinseigenen Veranstaltungen wie Familientag, Spielenachmittag, Grillfest und Weihnachtsfeier konnten gar nicht stattfinden, was laut Lickert vor allem zu Lasten der Kinder und der "vorwiegend älteren passiven Mitglieder" ging. Dennoch ist der Vorsitzende überzeugt: "Wir haben die ›zulässigen Zeiten‹gut genutzt und uns nicht ins ›stille Kämmerchen‹ zurückgezogen."

Obwohl die Mitgliederentwicklung im vergangenen Jahr mit einem Plus von vier Personen erfreulich war, allerdings macht Lickert eine aktuelle Anomalie sorgen. Normalerweise, heißt es in seinem Bericht, treten zu Beginn des Jahres fünf bis zehn Personen dem Verein bei, die bis Dezember den Anfängerkurs besucht oder Schnuppertraining gemacht hatten. 2021 war dies nicht so. Wegen des seit November eingestellten Hallen-Sportbetriebs "ist es fraglich, ob wir das wieder aufholen oder doch wie andere Verein und Sportverbände einen coronabedingten Mitgliederschwund hinnehmen müssen", schreibt Lickert in seinem Jahresbericht.

Judo und Kinder-Judo

Im Bereich des Erwachsenen-Judo hätten im vergangenen Jahr theoretisch 78 Trainingsabende stattfinden sollen. Praktisch waren es durch die Lockdown-Unterbrechungen 32, von denen 14 unter Einhaltung eines speziell erarbeiteten Hygienekonzepts und "teils mit unorthodoxen Methoden entsprechend der Abstandsregeln", wie Abteilungsleiter Harald Burkhart es in seinem Bericht formuliert, abgehalten wurden.

Aus dem Kinder-Judo-Bereich berichtet Jugendleiter Philip Jäschke von einem "sehr zufriedenstellenden" Jahresbeginn, bevor auch hier ab März Corona zuschlug und den Trainingsbetrieb zunächst einmal lahmlegte. "Nach den Pfingstferien startete das Training wieder, zuerst im Freien hinter der Sporthalle an der frischen Luft, ab Juli wieder in der Halle und mit begrenzter Teilnehmerzahl, sowie festem Trainingspartner und zugewiesenen Mattenplätzen. Anfangs war die Trainingsteilnahme nach dem ersten Lockdown im Freien noch zögerlich." Diese zog aber wieder an, sodass nach den Sommerferien wegen der hohen Teilnehmerzahl sogar zwei Trainingsgruppen gemacht werden mussten.

Kendo und Gymnastik

Auch die Anzahl der Kendo-Trainingstermine schrumpfte durch Corona – in diesem Fall von rund 40 auf 22. Über den Sommer war Training möglich – bei gutem Wetter im Freien, ansonsten auch in der Halle. "Auf Zweikampftraining wurde im Wesentlichen verzichtet, Schlagtraining wurde allein oder unter Einhaltung des Mindestabstandes und gegebenenfalls mit Maske durchgeführt", informiert Abteilungsleiter Dietmar Craul.

Wie aus dem Bericht von Gymnastik-Abteilungsleiter Gerd Jentsch hervorgeht, ließen sich die Corona-Auflagen in diesem Bereich "problemlos" umsetzen. Lediglich die fast halbjährige Schließung der Gymnastikhalle stand dem Trainingsbetrieb im Wege – daher konnten von 37 geplanten Trainingsabenden lediglich 21 stattfinden.

Finanzen

Finanziell hat sich die Corona-Pandemie nicht negativ auf den Verein ausgewirkt – ganz im Gegenteil: Dadurch, dass Wettkampfstartgelder, Fahrtkosten und Fortbildungskosten weitgehend wegfielen und die Hallenmiete während der Schließzeit nicht bezahlt werden musste, war sogar ein kleines Plus drin.

Doch Kassierer Carlo Peduzzi warnt in seinem Bericht: "In einem ›normalen‹ Jahr mit allen geplanten Judowettkämpfen und Vereinsveranstaltungen wäre wieder ein deutliches Minus fällig gewesen. Unter anderem decken die Abteilungsumlagen-Judo nicht mehr deren regulären Sportbetrieb."

Um trotz des finanziell recht guten Corona-Jahres für die kommenden entsprechend aufgestellt zu sein, beschloss der Verein in seiner Mitgliederversammlung daher einstimmig, die Abteilungsumlage Judo von 20 auf 30 Euro und die Abteilungsumlage Kendo von 35 auf 40 Euro zu erhöhen. Die Abteilungsumlage Gymnastik bleibt unverändert.

Da 2020 keine Mitgliederversammlung stattfand, standen in diesem Jahr alle Mitglieder des Vorstands zur Wahl. In ihren Ämtern bestätigt wurden Rainer Lickert (Vorsitzender), Andreas Morlock (stellvertretender Vorsitzender), Carlo Peduzzi (Kassierer), Monika Meyer (technische Leiterin), Sonja Bodmer (Schriftführerin und Jugendschutzbeauftragte), Philip Jäschke (Jugendleiter), Harald Burkhart (Abteilungsleiter Judo), Gerd Jentsch (Abteilungsleiter Gymnastik), Dietmar Craul (Abteilungsleiter Kendo), Joachim Firnkorn und Andreas Schönauer (Kassenprüfer), Katrin Bodmer, Thanh Ha Vu und Vlado Bubori (Mitglieder des Ältestenrats) sowie Daniel Hofmeier (Datenschutzbeauftragter).

Jan Schilling legte sein Amt als Beisitzer nieder; ein Ersatz ist laut Satzung nicht nötig. Schilling wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung zudem für sein über 30-jähriges Engagement für den Verein – als Trainer, Jugendleiter und Beisitzer – geehrt.