Die älteste Bürgerin von Obereschach, Seniorchefin Olga Riegger aus der Aubenmühle, kann an diesem Donnerstag, 13. März, ihren 100. Geburtstag feiern, was es bislang im Ort noch nicht gab.
Die Jubilarin wurde am 13. März 1925 als Tochter von Friedrich und Hilda Seckinger in Neuhausen geboren, wo sie zusammen mit ihrer Schwester Berta und ihren zwei Brüdern Arthur und Friedrich eine glückliche und unbekümmerte Jugend verbrachte.
Ihre Schwester Berta kann im Juli dieses Jahres ihren 102. Geburtstag in Zell am Harmersbach feiern, wo sie noch immer aktiv als Heilpraktikerin arbeitet.
Bereits mit 14 Jahren arbeitete Olga Riegger im Sanatorium „Tannenhaus“ in Königsfeld und half oft an den Wochenenden im Gasthaus „Hirschen“ in Weilersbach aus, wo ihre Mutter Hilda herstammte. Hier lernte sie auch ihren Mann Gebhard aus der Aubenmühle kennen.
Nach der Heirat im Jahre 1951 wurde sie schnell mit den Arbeiten in der Mühle vertraut und baute mit ihrem Mann den Mühlenbetrieb beharrlich weiter aus. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Dieter und Ruth. Während sich Sohn Dieter dem Mühlenbetrieb verschrieben hat, zog es Tochter Ruth nach Zell a. H., wo sie ihre Tante Berta in der Heilpraktikerpraxis unterstützte und diese heute noch zusammen leiten.
Ihre bescheidene und herzensgute Art machte Olga Riegger immer wieder Mut, verschiedene Schicksalsschläge zu verkraften. So war es auch 1977, als ihr Mann Gebhard mit nur 56 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit starb. Gemeinsam mit ihrem Sohn Dieter, der gerade die Müllerlehre beendet hatte, wurde der Mühlenbetrieb weiter-geführt, bestens mit den Arbeitsgängen vertraut.
Sohn kräftig unterstützt
Mit viel Leidenschaft und praktischem Verstand unterstützte sie ihren Sohn noch viele Jahre, um die Zukunft der Aubenmühle zu erhalten und weiter zu entwickeln. Bis ins hohe Alter kannte man sie in ihrem Mercedes, der sie immer noch unfallfrei und ohne Navi bis zu ihren Lieben nach Zell a. H. brachte.
Zufrieden und dankbar
Selbst mit 98 Jahren war sie mit dem Mühlenbesen rund um den Betrieb unterwegs und sorgte für Ordnung und Sauberkeit. Wenn auch die Kräfte, das Seh- und Gehvermögen etwas nachgelassen haben, dreht sie täglich ihre Runden mit dem Rollator um das Gelände der Aubenmühle und erfreut sich, ab und an mit der Kundschaft ein Schwätzchen zu halten.
Ganz wichtig im Leben sind ihr immer noch die Veranstaltungen beim hiesigen Altenwerk und bei den Landfrauen, die sie bei bester Gesundheit noch gerne besucht.
„Spaß an der Arbeit, Zufriedenheit und Dankbarkeit sind das Rezept, um so alt zu werden“, so die Jubilarin. Die liebe Familie mit den beiden verheirateten Kindern, ihrer Schwester Berta, fünf Enkel, zehn Urenkel, sowie viele Verwandte, Freunde und Bekannte werden mit ihr diesen großen Tag feiern.