Die Vielfalt der Fasnetslandschaft Neckar-Alb zeigt das Landschaftstreffen, an dem sich 5000 Hästräger aus 45 Zünften der Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte beteiligen. Foto: Angela Baum

30.000 Zuschauer sahen am Sonntag den großen Jubiläumsumzug, mit dem die Rottenburger Narrenzunft ihr 100-Jähriges feierte.

Zum riesigen Landschaftstreffen kamen Narren und Hästräger aus ganz Baden-Württemberg – stundenlang konnten die Menschen am Straßenrand die bunte Vielfalt und die Tradition der schwäbisch-alemannischen Fasnet bewundern.

 

Natürlich wurde der große Jubiläumsumzug von der Rottenburger Narrenzunft selbst angeführt – mit Ahlanden, Pompele, den Stadthexen und den Bogges. Höhepunkt war natürlich der große Wagen mit Gräfin Mechthild von Hohenberg und ihrem Hofstaat.

Die darauf folgenden Narrenzünfte kamen nicht nur aus der Region wie etwa Kiebingen, Hirrlingen, Hechingen oder auch Haigerloch – aus Bad Cannstatt etwa war der Kübelesmarkt gekommen, und auch aus Bad Säckingen, Waldshut oder gar aus Markdorf, Endingen und Offenburg waren Zunftvertreter eigens zum Jubiläumsumzug gekommen und zeigten, wie man dort in den entferntesten Winkeln des Landes Fasnet feiert.

Die Narrenzunft Krakeelia aus Waldkirch etwa oder auch die riesige Narrenzunft aus Breisach am Rhein verbreiteten ein ganz besonderes Flair. Mittendrin waren die Fahnenträger aus Bretten zu sehen, die ihre Fahnen ab und an sogar in die Luft warfen.

Nur wenig Konfetti

Wenig bis gar kein Konfetti wurde verstreut, dafür gab es von den wunderschön anzusehenden Narren aus Schwenningen oder Bräunlingen süße Bonbons für die Kinder am Straßenrand – und die dankten mit einem Lachen und strahlenden Kinderaugen.

Ein lebendiger Ochse

Überhaupt verlief der fast vier Stunden andauernde Umzug friedlich – das Publikum tauchte ein in eine wunderbare Welt der schwäbisch-alemannischen Narretei und Fasnetsvielfalt und des Brauchtums. Da gab es etwa einen lebendigen Ochsen, oder einige Minuten später sogar eine Kutsche mit närrischen Hoheiten.

Das Stockacher Narrengericht war vor Ort, ebenso die Narrenzunft „Henkerhaus“ aus Baienfurt, die 1936 gegründet worden ist. Die Narrenzunft aus Schömberg tanzte ihre berühmte Polonaise, und die Urzelnzunft aus Sachsenheim begeisterte ebenfalls mit ihren Peitschenvorführungen.

Narrenzünfte vom Bodensee

Vom Bodensee angereist waren die Narrenzünfte aus Tettnang, Wangen, Oberzell und Waldshut, und Oberbürgermeister Stephan Neher freute sich sicherlich, dass auch die Dorauszunft aus Bad Saulgau zum Landschaftstreffen nach Rottenburg gekommen war.

Die Bockzunft aus Stetten am kalten Markt hatte den so genannten „Bockschlag“ für Zunftmeister Andreas Kersting bereits am Samstagnachmittag vorbereitet – und am sonntäglichen Fasnetsumzug bildete die Bockzunft gemeinsam mit der Narrenzunft aus Binsdorf, der Kulturgemeinschaft Empfingen und ihren Strohbären sowie mit den Wurmlinger Knöpfle das Schlusslicht.

Wenig zu tun hatten Polizei, THW und Feuerwehr – sie regelten vor allem den Verkehr in den Verkehrsumleitungen während des Sonntags.