Die Junge Bläserphilharmonie Zollernalb auf der großen Bühne des Musikfest der Bundeswehr in Düsseldorf. Foto: Bundeswehr

Die Junge Bläserphilharmonie Zollernalb feiert 50 Jahre und bringt beim Jubiläumskonzert die Bühne der Schlossparkhalle zum Klingen – mit prominenten Gästen aus der Bundeswehrmusik.

Das Jubiläumsjahr der Jungen Bläserphilharmonie Zollernalb nähert sich seinem Höhepunkt: dem Jubiläumskonzert am Samstag, 25. Oktober. Im Vorfeld gab es bereits ein musikalisches Highlight.

 

Die jungen Musiker durften als einziges nicht-professionelles Orchester am Musikfest der Bundeswehr in Düsseldorf teilnehmen. Zwei Auftritte vor rund 11 000 Zuschauern – „das ist nicht zu übertreffen“, sagt Dirigent Jürgen Schnitzler.

Das Musikfest der Bundeswehr gilt als größte Indoor-Produktion seiner Art in Deutschland. Mehr als 700 Mitwirkende aus sechs Nationen präsentierten ein Spektakel, das mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.

Auch bei der eigenen Veranstaltung in der Geislinger Schlossparkhalle spielt dieses Event eine Rolle. Einer der Gastdirigenten wird Christoph Scheibling sein, der seit September Leiter des Militärmusikdiensts und des Zentrums Militärmusik der Bundeswehr ist und den Rang eines Obersts bekleidet.

Zudem hatten Mitglieder des Orchesters die Gelegenheit, den Komponisten Guido Rennert zu treffen. Er schrieb das Werk „Hamburg – das Tor zur Welt“, das Teil des Jubiläumskonzerts sein wird. Rennert ist Komponist, Arrangeur und Musiker im Musikkorps der Bundeswehr. Unter anderem arrangierte er beim Großen Zapfenstreich zur Verabschiedung von Bundeskanzlerin Angela Merkel den Titel „Du hast den Farbfilm vergessen“ von Nina Hagen für Blasorchester.

Musikalischer Abstecher auf die Reeperbahn

Das Stück über Hamburg ist eine symphonische Dichtung über die Hansestadt, die musikalisch vom Mittelalter bis in die Moderne führt. Als „Erzähler“ dient das Akkordeon, und natürlich darf auch ein musikalischer Abstecher auf die Reeperbahn nicht fehlen.

Jürgen Schnitzler ist seit 2022 Dirigent der Jungen Bläserphilharmonie und hat das Orchester nach der knapp zweijährigen Corona-Pause wiederaufgebaut. Er selbst ist seit fast 20 Jahren Mitglied, studierte Schulmusik und Trompete in Trossingen und sieht sich in erster Linie als Trompeter – und erst danach als Dirigent.

Die Junge Bläserphilharmonie, 1975 von Hans Schellinger als Kreisverbandsjugendkapelle Zollernalb gegründet, ist für Schnitzler eine Erfolgsgeschichte. Seit 50 Jahren haben Jugendliche ab 15 Jahren die Möglichkeit, ihr Können auf ein neues Niveau zu heben und von den „Älteren“ und Ehemaligen zu lernen. Der nächste Schritt für besonders talentierte Musiker sei dann das Landesblasorchester Baden-Württemberg.

Aus Leistung wird Spaß – und nicht aus Spaß Leistung

Beim Jubiläumskonzert wird zunächst das aktuelle Orchester auftreten. Danach dirigiert der frühere Leiter Thomas Wunder ein Ensemble ehemaliger Mitglieder. Zum Abschluss wird Christoph Scheibling alle Musiker gemeinsam auf der Bühne vereinen. Auf dieses große Finale mit „voller Truppe“ freue er sich am meisten, erzählt Schnitzler.

Sein Motto als Leiter lautet: „Aus Leistung wird Spaß – und nicht aus Spaß Leistung.“ Kameradschaft spiele dabei eine große Rolle, sagt er, und er sei dankbar für die Spielfreude seiner Musiker. Dennoch gehöre dazu, das eigene Instrument zu beherrschen – denn ohne Können lasse sich ein bestimmtes Niveau nicht erreichen.