Henry Greif (links) und Jürgen Wangler stehen stellvertretend für die beiden Stadtbezirke Villingen und Schwenningen. Foto: Screenshot www.heimatheimatstadt.de

Das große Fest zum Jahresbeginn musste coronabedingt ausfallen. Doch die Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen startete dennoch auf eine besondere Art in ihr Jubiläumsjahr – mit einem knapp 19-minütigem Video, das am Neujahrstag veröffentlicht wurde.

Villingen-Schwenningen - Die Stadt Villingen-Schwenningen feiert in diesem Jahr Goldene Hochzeit. Vor 50 Jahren schlossen sich die badische und die württembergische Stadt nach zwei Bürgerentscheiden zusammen. Oberbürgermeister Jürgen Roth berichtet in dem Video zum Jahresauftakt, dass die Abstimmung in Schwenningen damals mit 78 zu 22 Prozent, und in Villingen mit 64 zu 36 Prozent jeweils für den Zusammenschluss ausging. Und heute, so der OB, "schlagen 86 000 Herzen zu großen Teilen im selben Takt".

Dass manches Herz nach 50 Jahren jedoch noch immer anders schlägt, machte auf ironische Art Jürgen Wangler in dem Video deutlich: "Es gibt zwei Arten von Menschen: Schwoabe – und die, die gern Schwoabe wäre’", scherzte er gemeinsam mit Henry Greif. Die beiden verkörperten quasi Schwenningen und Villingen. Aber die beiden machten daraufhin die tatsächliche Verbundenheit der beiden großen Stadtbezirke und ihren Ortschaften auf poetische Art deutlich. In ihrem Gedicht hieß es: "Nicht alles war nur Sonnenschein, auch manche Sorge floss mit ein. So viel gelang im Städteleben, man könnte sich zufrieden geben. Denn eine Leistung ist’s gewiss, wenn man so lang’ beisammen ist."

VS hat eine wichtige Bedeutung in der Region

Auf die Leistungen und vor allem die Leistungsfähigkeit der Doppelstadt ging Oberbürgermeister Jürgen Roth ein. Aus seiner Sicht sei in diesen fünf Jahrzehnten ein lebens- und liebenswertes Oberzentrum gewachsen, das eine lebendige Kulturstadt, eine spannende Sportstadt und eine Doppelstadt mit doppelten Vorzügen sei. VS habe sich zu einer modernen und attraktiven Gemeinschaft entwickelt und sei nicht nur die größte Stadt nach Freiburg innerhalb des Regierungspräsidiums Freiburg, sondern als Standort von drei Hochschulen mit insgesamt rund 6000 Studierenden, einem über die Stadtgrenzen hinaus bedeutenden Kultur- und Sportangebot sowie seiner Wirtschaftskraft ein wichtiger Faktor in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. "All das haben wir nur durch die Fusion zweier mittlerer Städte zu einer großen erreicht", sagte der OB.

Viele Veranstaltungen in 2022

Auch wenn er sich den Auftakt in das Jubiläumsjahr anders gewünscht und vorgestellt habe, nämlich mit einer Feierstunde in Präsenz am 1. Januar beim Hölzlekönig, "lassen wir uns die Feierlaune aber keineswegs nehmen". Der Zusammenschluss vor 50 Jahren sei von herausragender, historischer Bedeutung. Deshalb hoffe er, dass möglichst viele der für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen stattfinden können, sagte Roth mit Blick auf das Festjahresprogramm. Dieses bezeichnete der Oberbürgermeister als eine "Leistungsschau der besonderen Art".

Henry Greif und Jürgen Wangler fassten am Ende des Videos ihre Sicht der Dinge erneut in einem Gedicht zusammen: "Fünf Jahrzehnte haben wir uns geneckt, doch mittlerweile hat es jedermann gecheckt. Nur gemeinsam können wir glänzen, weil wir uns hervorragend ergänzen!"