Schura könnte im Jahr 2026 das 1175. Jubiläum feiern. Aus Kosten- und Organisationsgründen wird darauf verzichtet – man will sparen.
Bereits zu Beginn seiner Amtszeit hatte Ortsvorsteher Wolfgang Schoch den Anstoß gemacht, einen Freizeitweg mit historischen Fakten und Hinweisen rund um Schura einzurichten – das wird sozusagen das Geburtstagsgeschenk.
Die Resonanz war damals groß, umgesetzt wurde die Maßnahme, nicht zuletzt aufgrund der Pandemie, aber bis heute aber nicht. Für das kommende Jahr bietet sich nun die Gelegenheit, die Idee neu aufzugreifen, denn im Jahr 2026 kann Schura das 1175. Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung feiern.
„Anlässlich der 1150-Jahrfeier hatten wir im Jahr 2001 ein großes Dorffest mit einem Kostenvolumen in einer fünfstelligen Höhe veranstaltet“, blickt Wolfgang Schoch zurück. So etwas ließe sich heute so in Schura nicht mehr realisieren, denn: „Dorffeste sind in aller Regel ein zusammengefasstes Vereinsfest und nur dort möglich, wo ein intaktes Vereinsleben stattfindet.“
Zu wenig Ehrenamtliche
Dies habe sich in Schura in den letzten Jahrzehnten zum Nachteil für die Gesellschaft aber mehr und mehr zurück entwickelt. „Vereine haben sich aufgelöst, die Feuerwehr hat sich mit Trossingen verschmolzen, auch die evangelische Kirchengemeinde ist in der Trossinger Gemeinde aufgegangen.“ So sei als ursprüngliche Institution nur die TG Schura verblieben „und auch die TG hat Probleme mangels Helfern ein großes Fest zu organisieren“, so das Resümee des Ortsvorstehers.
Deshalb müsste die Ortsverwaltung, beziehungsweise die Stadt Trossingen, ein solches Fest alleine stemmen und dies mit einem sehr hohen Kostenaufwand. Der Ortsvorsteher möchte daher das Geld in andere nachhaltige Projekte und Maßnahmen zur Belebung der Erinnerungskultur, symbolhaft und mit mehr Nachhaltigkeit einsetzen und zwar anlässlich des besagten Jubiläums in einen historischen Freizeitweg, den Schura-Weg. Dies auch „um all jenen Vorfahren zu danken, die die Geschicke der Gemeinde, vor allem in den schwierigen Zeiten so gleitet haben, dass ein Überleben oder Weiterleben möglich war, was in manchen Jahren so gut wie nicht selbstverständlich war“. Aber auch als Dank an „all denen, die in Schura gelebt und gearbeitet und damit das Gemeindeleben aufrechterhalten haben“.
Start am Friedhof
Der geplante „Schura-Weg“ soll beim Friedhof beginnen, weiter über den Ziegelweg zur Ziegelhütte, über die Schönbachbrücke mit Blick auf das so genannte Biberland verlaufen. Dann weiter über den Schönbachweg, vorbei am Hof Messner und über die Lange Straße auf den Wetteäckerweg, über die Mooswiesen, In Gehren, an der Kirche vorbei Richtung Kirchweg und Eschweg und von dort zurück zum Ausgangspunkt Friedhof.
Entlang dieses rund fünf Kilometer langen, meist asphaltierten Rundweges, der witterungsunabhängig jederzeit begehbar ist, sollen an einigen Stellen Wegschilder und Infotafeln mit Hinweisen und Erklärungen mit knappen, aber ausreichenden geschichtlichen wie auch geologischen Hintergründen aufgestellt werden.
So beispielsweise bei der Ziegelhütte, wo früher Ziegel gebrannt wurden, an der Stelle wo bis in die 1960er Jahre die Zehntscheuer stand oder auch bei dem Gebiet, wo vor Beginn des zweiten Weltkrieges ein Schwimmbad nach bereits fertigen Plänen gebaut werden, aber nie verwirklicht werden konnte.
Der Ortschaftsrat zeigte sich einstimmig begeistert von dieser Idee und stimmte dem pauschalen Betrag von 10 000 Euro zu, der für das Herrichten des Weges und das Aufstellen der Info- und Wegetafeln im Haushalt 2026 beantragt werden soll.