Bei der Schnapsbrunnenwanderung zum 875-Jahre-Jubiläum in Rotensol gab es sieben Stationen.
Eine Schnapswanderung, bei der die Wanderer lieber das leere Schnapsglas nehmen und auf den edlen Tropfen verzichten? So mehrfach geschehen bei der Wanderung entlang der Rotensoler Brunnen anlässlich des 875-Jahre-Jubiläums des Höhenorts. Der Grund: Zum einen war die limitierte Schnapsglasedition begehrt, weil speziell fürs Ortsjubiläum bedruckt, zum anderen startete die Aktion am Samstagnachmittag bei einer Außentemperatur von 32 Grad Celsius und mehr. Gut also, dass die Vier-Kilometer-Wanderung entlang der alten Ortsbrunnen lief, an denen sich vielfach gleich abgekühlt werden konnte. Eine Idee, die im Ortschaftsrat entwickelt und organisiert worden war.
Etwas Durstlöschendes
Feines Hochprozentiges An sieben Stationen, vom Brunnen am Dorfplatz und dem Viertelbrunnen gegenüber über den Beerbrunnen an der Bergstraße, die Viertelquelle bis zum Trinkwasserbrunnen am Sportheim, dem Schweizerbrunnen, boten teilweise Vereine wie Fuchshexen, SG Neusatz-Rotensol, die Schachfreunde, aber auch das Hotel Lamm etwas feines Hochprozentiges an: Kirschwasser oder auch Melonenlikör mit Wodka. Alternativ auch Alkoholfreies.
Dazu eine Stärkung wie Grillwurst, auf dem SG-Grill von Ingo Schönherr zubereitet. „Wenn es zehn Grad kühler wäre…“, verzichtete eine Wanderin auf das Schnäpsle, und Corinna aus Rotensol überlegte, ob sie den Obstler bei den Fuchshexen „net lieber verdünnen“ und etwas Durstlöschendes dazu trinken sollte.
Historisches zum Wasser Begleitend gab es an allen Stationen auf Schildern etwas über die Historie der Rotensoler Wasserversorgung zu erfahren. Wer mehr Informationen suchte, konnte dem Fachvortrag von Wasserexperte Stefan Nofer, Stadtwerke Bad Herrenalb, zuhören. Etwa zur früheren Rotensoler Wasserversorgung aus der Quelle oberhalb des Neuwiesenhofes im Dobeltal, von wo das Wasser einst hochgepumpt wurde. Und wozu Markus Merkle, der mit Ehefrau Cornelia gerade seine Schnapsgläser – ohne Inhalt – abholte, stolz ergänzen konnte: „Wer war der letzte Pumpenwärter dort? Mein Großvater Karl Merkle!“ Nofer war auch offen für Fragen.
Häufigste gestellte Frage
Die häufigste sei, so schmunzelte er: „Gell, wir haben doch hier Bodenseewasser?“ Dann seien die Menschen im Höhenort erstaunt, aus der Mannenbachquelle versorgt zu werden. Und die zweithäufigste Frage: „Wieso gibt’s nur einen einzigen ausgewiesenen Trinkwasserbrunnen im Ort?“
Das, so Nofer, habe seine Ursache in der notwendigen und aufwendigen regelmäßigen Probenuntersuchung eines solchermaßen ausgewiesenen Brunnens.
Ende offen Nicht so viele wie erhofft – aber trotz der heißen Temperaturen machten sich immer wieder Paare und Grüppchen auf den Weg und holten sich Stempel für erfolgreich besuchte Stationen ab.
Ob es tatsächlich dazu kam, dass diejenigen mit den meisten Stempeln am Schluss Ortsvorsteher Sven Feuchter im Brunnen am Dorfplatz baden gehen lassen durften, ist nicht überliefert.