Franz Schwörer (vorne, sitzend) feierte am Dienstag seinen 100. Geburtstag. Zu den Gratulanten zählen auch seine Frau Hildegard sowie Ortsvorsteher Heinz Hettich (von links), Heimleiter Norman Herr und Pfarrer Andreas Treuer. Quelle: Unbekannt

Ein besonderes Jubiläum feierte Franz Schwörer im kleinen familiären Kreis. Der Hundertjährige ist seit 72 Jahren mit seiner Frau Hildegard Schwörer verheiratet und seit 90 Jahren Bürger von Nußbach.

Triberg-Nußbach. Seinen 100. Geburtstag feierte am Dienstag Franz Schwörer aus Nußbach. Viele Glückwünsche konnte der Jubilar entgegennehmen, allem voran von Pfarrer Andreas Treuer, der ihm zudem auch ein Gratulationsschreiben von Erzbischof Stefan Burger übermittelte. Dem schloss sich Nußbachs Ortsvorsteher Heinz Hettich an. Er überbrachte schriftliche Grüße vom Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und Landrat Sven Hinterseh. Ihn, Hettich, freue es umso mehr, da dies der erste 100. Geburtstag in seiner nun 20-jährigen Amtszeit wäre, fügte er seinen Glückwünschen hinzu. Es ist eine besondere Sache, einen solchen Tag bei guter Rüstigkeit feiern zu können, darin waren sich die Gäste einig.

Auch Heimleiter Norman Herr schloss sich mit herzlichen Worten den Glückwünschen an. Seit kurzer Zeit ist Franz Schwörer mit seiner Frau Hildegard im Triberger Pflegeheim untergebracht, da es in ihrem Eigenheim in Nußbach nun doch etwas beschwerlich geworden war.

Seit 90 Jahren Nußbacher

Franz Schwörer kam im Alter von zehn Jahren nach Nußbach. Sein Vater hatte damals das Haus in der Hintertalstraße erworben. Seit 90 Jahren lebte er nun dort, mit einigen Höhen und Tiefen, wie er sich noch sehr gut erinnert.

In der früher noch selbstständigen Gemeinde war Franz Schwörer sieben Jahren im Gemeinderat und auch sieben Jahre zweiter Vorsitzender der Trachtenkapelle. Sechs Jahre sei er im Krieg gewesen, er sei heute noch dankbar, dass er von größeren Verletzungen verschont wurde.

Zufriedenheit und Dankbarkeit waren immer eine große Lebensgrundlage vom Jubilar, und auch von seiner Frau Hildegard, die er vor 72 Jahren heiratete. Zusammen konnten sie bei guter Rüstigkeit, die Goldene, Diamantene, Eiserne und die Gnadenhochzeit feiern.

1936 begann er seine Lehre bei der damaligen Firma Trenkle, später Firma Kalmbach, wo er sich bis zum Meister und Ausbilder hocharbeitete. Ein großes Hobby von ihm waren immer die Berge, in den wenigen freien Tagen führte der Urlaub immer ins Gebirge, zu Wanderungen, aber auch zu Hochtouren. Im Rentenalter hat sich dann einen Wunsch erfüllt: Er wollte Russland und Amerika, wo er einige Zeit im Krieg verbracht hatte, in Friedenszeiten sehen.

Feier im engsten Kreis

In den vielen Jahren bewirtschaftete Schwörer sein Anwesen, die Steilhänge waren für ihn bis vor kurzem kein Problem. Das rührige Leben um Anwesen und Haus gepflegt zu erhalten, geht nun einfach nicht mehr. Ist der Geist auch wach geblieben, "die Knochen machen halt nicht mehr mit". Aus diesem Grunde hat das Ehepaar sich nun zum Aufenthalt im Pflegeheim Triberg mit Betreuung entschieden. Hier feierte es auch im engen Familienkreis, vier Töchter mit Familien und drei Enkelkinder, mit Freuden dieses seltene Fest.