Zu einer Geburtstagsfeier der ganz besonderen Art hatte die Pestalozzi-Schule auf Donnerstag eingeladen. Die Schule feiert ihren 50. Geburtstag.
Horb - Am Samstag steht ein großes Gartenfest mit Schulführung und buntem Programm an, und zuvor gab’s eine kleine Feier auf dem Pausenhof der Schule für geladenen Gäste.
Gegründet von Lebenshilfe
Die Pestalozzi-Schule wurde einst von der Lebenshilfe Horb-Sulz für Kinder mit erhöhten Zuwendungsbedarf ins Leben gerufen und hat sich inzwischen unter der Trägerschaft des Landkreises Freudenstadt zum SBBZ, zum Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum, entwickelt.
"Die SBBZ’s sind die Juwelen in der Schullandschaft des Kreises", stellte Landrat Klaus Michael Rückert im Rahmen seiner Grußworte fest.
Der Landrat war einer der älteren Herren in dunklen Anzügen, die sich in ihren Redebeiträgen kurz fassen sollten, wie Schulamtsleiter Wolfgang Held gleich zu Beginn seines Parts lächelnd feststellte, dann aber ohne Mikrofon und gegen den Verkehrslärm auf dem Hohenberg ankämpfend, unbeirrt seinen dreiseitigen Text vom Blatt ablas.
Zahlreiche Gäste
Weitere "Grußwortüberbringer" waren Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger, Götz Peter, der geschäftsführende Schulleiter der Horber Schulen, Elternbeiratsvorsitzender Hans-Jürgen Himmel und die Vorsitzende der Lebenshilfe, Barbara Rauschenberger, die, je weiter ihre Redebeiträge nach hinten rückten, immer größere Probleme hatte, etwas Neues zu sagen.
Trotz der vielen Prominenz auf einmal, zu der sich auch noch frühere Schulleiter wie Joachim Kalk und Angelika Pavlicek gesellten, waren die echten Stars dieser Geburtstagsfeier die Schülerinnen und Schüler, die die Wortbeiträge immer wieder mit tollen Showeinlagen und Musikstücken aufpeppten. Als echtes Naturtalent erwies sich eine junge Dame Namens Selin K., die souverän durch das mehr als einstündige Programm führte.
Schüler unterhalten
Eröffnet wurde diese Geburtstagsparty von den Mitwirkenden aus den Klassen G2 und H2 die mit dem Lied "Superhelden" gleich die Unterhaltungs-Messlatte ordentlich hochlegten. Daumen hoch konnte man da nur sagen.
Schulleiterin Nicola Löbel, stellte nach dieser Performance ihre Schule vor. "Wunderbar, dass wir uns nach zwei Jahren Kontaktverbot heute hier treffen können", freute sie sich strahlend und betonte, dass dies ein Fest vor allem für die Kinder werden soll. Fünf Kids kamen dann auch zu ihr auf die imaginäre Bühne, streckten ihre Finger in die Höhe und deuteten so an, dass 50 Finger für 50 Jahre "Pestalozzi-Schule" stehen.
Digitalisierung ist Trumpf
Vieles sei in dieser Zeit passiert, doch ein echtes Highlight sei die Digitalisierung gewesen, die es möglich machte, dass man nun auch mit den "sprachlosen Kindern" kommunizieren konnte. Kommunizieren wolle man zukünftig auch stärker mit der Öffentlichkeit und habe ein neues, starkes Logo dafür entwickelt, das an diesem Tag vorgestellt wurde. Mit einem starken Team aus jungen und erfahrenen Pädagogen sei man auf diese Aufgabe gut vorbereitet, so Löbel.
Lob von Landrat und OB
Danach waren die ganz Kleinen aus dem schuleigenen Kindergarten mit ihrem Käferlied dran und eroberten die Herzen aller Anwesenden mit ihrem Lied und den goldigen Kostümen im Sturm.
Landrat Rückert stellte sich später als Schulträger vor, betonte, dass er sehr gerne zu solchen Terminen in die SBBZ’s komme. "Und zwar nicht als Zahlmeister und Grüß-Gott-August, sondern als ein Mann, der weiß, dass hier der Mensch im Mittelpunkt steht", fasste er zusammen und lobte, was er hier erlebte. "Es ist fast schon die Quadratur des Kreises, so eine Schule zu leiten – dafür meinen besonderen Dank an alle Beteiligten", so die Geburtstagsgrüße des Landrates.
Peter Rosenberger, ebenfalls ein "Neu-Fuffziger", bei dem auch schon der Lack ein wenig ab sei, wie er gestand, hofft, dass sich die Schule so weiterentwickeln wird, wie in den zurückliegenden Jahren und freute sich besonders über den schwungvollen Horb-Schriftzug im neuen Logo.
"Ihr seid spitze – macht weiter so", rief Götz Peter den Anwesenden zu, und Barbara Rauschenberger machte mit ihrer Forderung, dass man den Kindern auch in Zukunft einen geschützten Rahmen zum Lernen zur Verfügung stelle, der nicht vom Inklusionsanspruch zerstört werden sollte, die weitere Marschrichtung für dieses SBBZ klar.
Mit einem kleinen Stehimbiss, bei dem viel Gelegenheit zum Austausch von Erinnerungen blieb, ging dieser Teil der Geburtstagsfeier zu Ende.