Ehrengäste und Festredner (von links): Bürgermeister Josef Herdner, MdL Frank Bonath, MdL Martina Braun, Bezirksgeschäftsführer Klaus-Martin Weih, Vorsitzende Erika Wehrle, Kreisvorsitzender Rupert Engesser und MdB Thorsten Frei. Foto: Heimpel

Mit einer ganzen Reihe von Ehrengästen und zahlreichen Mitgliedern feierte der VdK Ortsverein Furtwangen am Samstag im Gasthaus Löwen in Schönenbach sein 75-jähriges Bestehen.

Furtwangen - Der Ortsverein wurde bereits kurz nach dem Krieg 1947 gegründet und damit noch drei Jahre vor der Gründung des Gesamtverbandes VdK. Bei der Begrüßung freute sich die Vorsitzende Erika Wehrle über den regen Zuspruch bei dieser Jubiläumsfeier.

Bürgermeister Josef Herdner eröffnete als Schirmherr der Veranstaltung den Reigen der Grußworte. Er hob die wichtige Aufgabe des Vereins bei seiner Gründung hervor, die durch den Krieg Geschädigten in eine neue Zukunft zu begleiten. Dieses Bild und damit der Aufgabenbereich habe sich inzwischen deutlich gewandelt. Zu den Aufgaben gehöre es auch, für eine gerechte Verteilung der Unterstützung zu sorgen, damit die Betroffenen im "Rechts-Dschungel" nicht allein stehen.

VdK zählt 2,2 Millionen Mitglieder

Die Festansprache hielt der Geschäftsführer des Bezirksverbandes Südbaden Klaus-Martin Weih. Er ging sehr ausführlich auf die Bedeutung des Sozialverbandes VdK ein, der mit 2,2 Millionen Mitgliedern, davon 254 000 in Baden-Württemberg, der größte Sozialverband in Deutschland ist. Die Bedeutung des Verbandes wird deutlich durch die stark steigenden Mitgliederzahlen: Allein in Baden-Württemberg kommen jedes Jahr 6000 neue Mitglieder hinzu, die auf die entsprechende Unterstützung durch den VdK hoffen. Jedes Jahr werden in Baden-Württemberg 12 000 Verfahren neu eröffnet, mit denen allein im vergangenen Jahr 17 Millionen Euro Nachzahlungen durch die Rechtsvertretung im VdK für die Mitglieder erstritten werden konnten.

Sprachrohr der Betroffenen

Neben dieser konkreten Hilfe für die Betroffenen ist genauso wichtig die "kämpferische Begleitung der Politik" bei vielen sozialen Themen. Dank seiner hohen Mitgliederzahl hat der VdK als Sprachrohr der Betroffenen einen wichtigen Einfluss. Nicht zuletzt entstehen neue Aufgaben durch die große Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine. Dabei sei es nicht einfach, ehrenamtliche Mitarbeiter für diese wichtige Aufgabe zu finden. Deshalb galt sein besonderer Dank den ehrenamtlichen Mitarbeitern gerade im Ortsverband Furtwangen.

Nur durch ehrenamtliche Mitarbeiter möglich

Der Kreisvorsitzende Rupert Engesser wies unter anderem auch auf die Belastung im Verband durch die Corona-Pandemie hin. Der in den schwierigen Nachkriegsjahren gegründete VdK habe sich zur einem großen und erfolgreichen Verband weiterentwickelt. Auch er wies darauf hin, dass die Arbeit des Verbandes nur durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter möglich sei.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Frank Bonath hob die Bedeutung des VdK hervor. Sein Wunsch sei, dass sich der Verband auch weiter an die Bedürfnisse der Menschen anpasst und auch immer genügend ehrenamtliche Helfer findet. Seine Landtagskollegin Martina Braun (Grüne) betonte, dass beim VdK immer der Mensch im Mittelpunkt steht und dankte vor allem auch dem ehrenamtlich tätigen Vorstand. Die hohe Mitgliederzahl, einer der größten Vereine in Furtwangen, mache die Bedeutung des VdK deutlich.

Mehr Mitglieder als alle Parteien zusammen

CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei betonte, dass nach dem Krieg der Verband dafür gesorgt habe, dass die Menschen Unterstützung bekamen. Die Bedeutung des Verbandes werde deutlich, wenn mit 2,2 Millionen Mitgliedern der VdK mehr Mitglieder hat als alle politischen Parteien der Bundesrepublik zusammen. Damit habe der VdK ein immenses politisches Gewicht. So habe er wesentlichen Anteil an dem starken Sozialstaat in der Bundesrepublik.

Zum Abschluss verlas Vorsitzende Erika Wehrle noch ein Grußwort von Landrat Sven Hinterseh, bevor es dann zum gemütlichen Teil der Feier überging. Für die musikalische Unterhaltung an diesem Nachmittag sorgte Helmut Winterhalder.

Der Sozialverband VdK Deutschland ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Er vertritt sozialpolitische Interessen und setzt sich für einen starken Sozialstaat, eine tragfähige gesetzliche Sozialversicherung und soziale Gerechtigkeit ein.

Dachverband 1950 gegründet

Am 28. Januar 1950 gründeten die Vertreter der Landesverbände des Vorläuferverbands den neuen VdK Deutschland als Dachverband. VdK stand für Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands. Seit 1994 heißt die Organisation offiziell "Sozialverband VdK Deutschland". Bereits drei Jahre vor der Gründung des VdK wurde am 19. Oktober 1947 der Ortsverein Furtwangen gegründet. Der Mitgliederzuwachs in den vergangenen 15 Jahren betrug 320 Personen, aktuell verzeichnet der Verband in Furtwangen 454 Mitglieder. Seit Juli diesen Jahres ist Erika Wehrle neue Vorsitzende des VdK Furtwangen.

Weitere Informationen: www.vdk.de/ov-furtwangen