In vier Ansprachen wurde bei dieser Feierstunde die Bedeutung des Uhrenmuseums und die umfangreiche Förderung durch den VFDU deutlich gemacht. Unser Bild zeigt von links Festrednerin Eva Renz, die Kanzlerin der Hochschule Andrea Linke, Vorsitzender Adalbert Mayer vom VFDU und Museumsleiterin Nicole Deisenberger. Foto: Heimpel

Im Deutschen Uhrenmuseum gab es dieser Tage zweimal einen Grund, zu feiern: Sowohl das Uhrenmuseum selbst als auch der Förderverein können auf eine lange Zeit ihres Bestehens zurückblicken.

Furtwangen - Eine große Schar von Gästen war ins Deutsche Uhrenmuseum Furtwangen gekommen, um ein doppeltes Jubiläum zu feiern: das Uhrenmuseum selbst kann auf 170 Jahre zurückblicken. Vor 30 Jahren wurde als Unterstützung der VFDU (Verein zur Förderung des Deutschen Uhrenmuseums) gegründet.

Begrüßt wurden die Gäste von der Kanzlerin der Hochschule Furtwangen, Andrea Linke, die den erkrankten Rektor Schofer vertrat. Denn dieses Museum ist Teil der Hochschule Furtwangen. Als sie vor zwei Jahren ihr Amt antrat und der Rektor sie durch die Hochschule führte, habe sie die Hochschule besichtigt und als Schlusspunkt das Uhrenmuseum, denn "das gehört uns auch", so der Rektor. In einer ländlichen Region hätte sie niemals ein solches "total cooles Museum" erwartet.

4,7 Millionen Besucher seit 1961

Im Gründungsjahr der Furtwanger Uhrensammlung 1852 wurde unter anderem auch das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg oder die Eremitage in St. Petersburg gegründet, machte sie deutlich. Allein seit Beginn der Besucherzählung 1961 haben 4,7 Millionen Besucher das Furtwanger Uhrenmuseum besucht. Der Vorsitzende des VFDU, Adalbert Mayer, erinnerte daran, dass beim Neubau des Museums seit 30 Jahren deutlich wurde, dass diese Institution eine Unterstützung benötigt. Damals waren es zwölf Gründungsmitglieder, heute hat der Verein 165 Mitglieder weit über Furtwangern hinaus.

80 einzigartige Ausstellungsstücke

In den 30 Jahren hat der Verein das Museum mit fast 200 000 Euro unterstützt und damit den Kauf von 80 einzigartigen Ausstellungsstücken, alle mit Bezug direkt zur Region, ermöglicht, drei weitere Glanzstücke gerade in den Tagen vor der Feier. Dabei gelte es, neue Wege zu finden und vor allem "die Leute vom Sofa ins Museum zu locken".

Museumsleiterin Nicole Deisenberger dankte den vielen Menschen, die seit der Gründung des VFDU einen wichtigen Beitrag zur Sammlung geleistet haben. Aber auch die Unterstützung durch die Hochschule und ihre Infrastruktur ebenso wie durch die Mitarbeiter des Museums sei von großer Bedeutung. Nun gelte es, den Blick nach vorne zu werfen und zu schauen, welche Rolle die Museen in der neuen digitalen Welt haben. Vor allem der Individualtourismus rückt jetzt ins Blickfeld. Und so stehe im kommenden Jahr ein großer Umbau an.

Seit 150 Jahren immer am gleichen Standort

Eva Renz aus dem Leitungsteam des Museums widmete sich in ihrem Festvortrag vor allem auch dem Gebäude des Uhrenmuseums. Vor 170 Jahren als Sammlung der Uhrmacherschule in der Allmendstraße gegründet sei das Museum nun seit 150 Jahren immer am gleichen Standort gewesen. Sie stellte die verschiedenen Gebäude und die Entwicklung des Museums mit vielen historischen Bildern vor, bis dann 1959 an dieser Stelle das neue Museum entstand, welches 1991 noch einmal wesentlich erweitert wurde.

Auch die musikalische Umrahmung dieser Feierstunde war außergewöhnlich: Drehorgelbauer Achim Schneider aus Waldkirch spielt auf seinem Instrument moderne Kompositionen und zeigte so ganz neue Möglichkeiten für dieses alte Instrument.