In kleiner Runde wurde der 100. Geburtstag von Böhler-Optik in Furtwangen gefeiert. Zu den Gratulanten gehörten Bürgermeister Josef Herdner und Sebastian Wagner von der Augenoptiker-Innung. Unser Bild zeigt (von links) Sebastian Wagner, Corinne Höflich, Mitarbeiterin (seit 32 Jahren) Rafaela Riesle, Gerald Höflich und Bürgermeister Josef Herdner. Foto: Heimpel

Im kleinen Kreis feierte jetzt das Furtwangener Geschäft Böhler-Optik seinen 100. Geburtstag. Neben den Mitarbeitern und der Familie waren zehn ehemalige Azubis eingeladen, die noch bei Wilfried Böhler ihre Ausbildung absolviert hatten.

Furtwangen - 100 Jahre Augenoptik seien ein denkwürdiges Ereignis, meinte Bürgermeister Josef Herdner. Im Lauf dieser 100 Jahre habe sich unter anderem das Design der Brillen sicher wesentlich verändert. Er sei dankbar, dass das Geschäft weiterhin in Furtwangen besteht; es sei eine wichtige Größe im Einzelhandel. Der Einzelhandel habe es aktuell nicht einfach. Gerade nach Corona habe der Online-Handel wesentlich zugenommen, der bei der Augenoptik aber vielleicht keine so große Rolle spiele. Denn hier sei der persönliche Kontakt sehr wichtig.

Stadt unterstützt Einzelhandel

Die Stadt werde sich auch weiterhin intensiv um den Einzelhandel kümmern und beispielsweise die Leerstände in der Stadt erfassen. Denkbar sei es, dass die Stadt Räume anmietet und für junge Pop-up-Unternehmen zur Verfügung stellt. Denn die funktionierende Infrastruktur sei für eine Stadt wie Furtwangen wichtig und für die Kommune eine Herausforderung.

Herdner gab der Hoffnung Ausdruck, dass der Betrieb noch viele Jahre weitergeführt werde und bedankte sich mit Blumen und Sekt bei Inhaberin Corinne Höflich. Ein weiteres Grußwort sprach Sebastian Wagner als Vorstandsmitglied der Augenoptikerinnung Baden-Württemberg. Böhler-Optik stehe für eine Erfolgsgeschichte. Man könne stolz sein, den Betrieb inzwischen bereits in der vierter Generation zu führen. Die Kompetenz des Betriebes und die Freundlichkeit beim Service kämen bei den Kunden gut an, wie auch aus den Bewertungen im Internet erkennbar sei. Auch die Optiker müssten sich den modernen Herausforderungen stellen und investieren. Eine 100-jährige Geschichte des Betriebes sei hierfür die perfekte Basis. Er wünschte dem Betrieb auch weiterhin viel Erfolg und überreichte die Ehrenurkunde und ein Weinpräsent.

Anfänge im Jahr 1875

Bereits 1875 inserierte der Ururgroßvater der heutigen Inhaberin namens Nikolaus Böhler in Titisee-Neustadt den Verkauf von Uhren und auch Brillen. 1922 wurde dann offiziell in der Zeitung die "bezirksamtliche Erlaubnis" der Handwerkskammer für Paul Böhler zum Handel mit optischen Artikeln veröffentlicht. Dies war vor genau 100 Jahren der offizielle Beginn von Böhler-Optik in Furtwangen.

Das Geschäft wurde dann von seinem Sohn Otto Böhler weitergeführt. Als Wilfried Böhler 1971 aus der Schweiz zurückkehrte, wo er seine Meisterprüfung absolviert hatte, übergab Otto Böhler das Geschäft an seinen Sohn Wilfried, der das Geschäft in der Baumannstraße weiterführte. Im Jahr 1982 erfolgte der Umzug in das eigene Wohn- und Geschäftshaus in der Allmendstraße. 2003 wurde das Geschäft komplett modernisiert.

Auch die beiden Kinder von Wilfried Böhler traten in die Fußstapfen ihres Vaters. Tochter Corinne absolvierte in München die Ausbildung zur Augenoptikermeisterin. Sie übernahm im Jahr 2010 den Betrieb und führt ihn seither gemeinsam mit Gerald Höflich.