Die Donaueschinger Preisträger von „Jugend musiziert“ erhalten ihre Urkunden. Bürgermeister Severin Graf (von links) gratuliert Klara Urlaub, Divynita Yanush, Lillie Dillmann, Sarah Ruchlak und Arthur Blenkle, rechts Schulleiter Clemens Berger. Foto: Johann Müller-Alrecht

Junge Talente lernen in der Kunst- und Musikschule ihre Fähigkeiten kennen. Nun wird die Einrichtung 60 Jahre alt.

Die Festschrift sei ein Spiegelbild der Reise und Träume, die man in den vergangenen 60 Jahren zurückgelegt habe. Das sagt Clemens Berger, Leiter der Kunst- und Musikschule, bei der Übergabe der Schrift zu ihrem 60-jährigen Bestehen an die Stadt Donaueschingen. Gleichzeitig werde man auch nach vorn schauen. Die Musikschule möge weiterhin ein Ort der Inspiration und des Wachstums sein, an dem die Liebe zur Musik über die Generationen hinweg weitergegeben werde und die Schule ihrem Bildungsauftrag auch künftig gerecht werde.

 

Festschrift bietet Überblick zur Geschichte

Bürgermeister Severin Graf, der für den Träger die Grußworte überbrachte, hob den besonderen Bildungsauftrag der Kunst- und Musikschule hervor. Musik sei universell und wirke über alle Sprachen und Kulturen hinweg als bindende Kraft. Die Kunst- und Musikschule leiste eine wertvolle Arbeit, entdecke und fördere viele Talente. „Der Schatz, der in der Jugend schlummert, muss gehoben werden“, so Graf. Und die Stadt sei stolz darauf, eine so erfolgreiche Bildungseinrichtung anbieten und fördern zu können.

Divynita Yanush (Klavier) und Lillie Dillmann (Querflöte) spielen ihr preisgekröntes Stück. Foto: Johann Müller-Albrecht

Die nun feierlich überreichte Festschrift bietet einen Überblick zur Geschichte sowie zu den Angeboten und Programmen der Musikschule. Orchester, Bands und Ensembles werden darin vorgestellt. Sie berichtet von Kooperationen, von Projekten und den Höhepunkten im Jahr 2025. Vorgestellt werden zudem der Förderkreis der Musikschule und das aktuelle Kollegium. Durch die Festschrift ziehen sich viele Fotos, die die vergangenen 60 Jahre der Schule bildlich dokumentieren.

Aufmerksam verfolgen die Gäste die musikalischen Darbietungen Foto: Johann Müller-Alrecht

Vier Schüler der Musikschule nahmen an der regionalen Ausscheidung bei „Jugend musiziert“ teil. Davon brachten sie zwei erste und zwei zweite Preise mit zurück in die Quellstadt. Bei der Veranstaltung in Donaueschingen wurden die Preisträger jetzt von Clemens Berger mit Urkunden ausgezeichnet. Mit der Präsentation ihrer Wettbewerbsstücke steuerten sie den musikalischen Rahmen des Empfangs zur Veröffentlichung der Festschrift bei.

Sarah Ruchlak trat mit zwei Akkordeon-Stücken. Außerdem gab es ein Duett von Lillie Dillmann mit der Querflöte und Divynita Yanush am Klavier. Den Abschluss präsentierte Arthur Blenkle mit der Violine, der von Mutsumi Baba am Klavier begleitet wurde.

Arthur Blenkles Violinstück wird von Mutsumi Baba am Klavier begleitet Foto: Johann Müller-Albrecht

Gemeinschaft, Kreativität und Bildung, so benennt der Musikschulleiter Clemens Berger die tragenden Pfeiler der Kunst- und Musikschule, welche die musikalische Bildungseinrichtung im Städtedreieck Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen ist. Man biete schon für Kleinkinder ab 18 Monaten und für Kinder im Vorschulalter Kurse an. Der Hauptteil der Schüler startet mit Beginn der allgemeinbildenden Schulen, und viele bleiben der Schule auch im Erwachsenenalter noch verbunden.

Auch für Senioren gibt es Angebote

Aber auch für Senioren gebe es Angebote. Zum Beispiel habe man für Senioren zwei Gruppen, die mit der sogenannten Veeh-Harfe, einem Zupfinstrument, spielen. Eine Gruppe mit über 80-Jährigen übt zweimal wöchentlich im Altenheim St. Michael. Man unterhalte einerseits Kooperationen mit Kindertagesstätten, Schulen, Vereinen, Kirchen sowie mit der Volkshochschule. Andererseits arbeitet die Schule auch mit dem Altenheim St. Michael und mit verschiedenen Bildungseinrichtungen zusammen.

Trends in der Auswahl der Musikinstrumente gebe es phasenweise. Immer stark nachgefragt werden Blasinstrumente, auch schon durch Kooperationen mit Musikkapellen. Doch auch Tasteninstrumente und Gitarre seien immer hoch im Kurs. Die Preise für den Unterricht ließen sich nicht pauschal festlegen, da es viele Abstufungen gebe. Gruppenunterricht sei günstiger als Einzelunterricht, der je nach Fachklasse und Unterrichtsdauer zwischen 30 und 80 Euro liege. Für Schüler aus dem Städtedreieck bietet die Schule Ermäßigungen, und auch Erwachsene aus Donaueschingen erhalten besondere Konditionen.

Geschichte der Schule

Die Jugendmusikschule
Donaueschingen wurde 1965 unter der Trägerschaft der Gesellschaft der Musikfreunde gegründet. 1977 übernahm die Stadt Donaueschingen die Verantwortung für die Einrichtung. Im Jahr 2010 erfolgte die Zusammenlegung mit der Kunstschule zur heutigen Kunst- und Musikschule. Mit 40 Schülern ging es damals los, 2025 zum 60-jährigen Bestehen sind es 1350 Schüler. Diese werden von 40 Lehrern in allen Orchesterinstrumenten, Klavier, Keyboard, Blockflöte, Akkordeon und Gitarre unterrichtet. Zur Feier gibt es 2025 mehrere Konzerte: Sonntag, 18. Mai, um 11 Uhr, im ArtPlus; Sonntag, 20. Mai, um 17 Uhr, im Strawinsky Saal; Samstag, 15. November, um 18 Uhr im Strawinsky Saal. Der Eintritt ist immer kostenlos.