"Fitnessturm"-Betreiber Bettina und Alexander Hoferer wollen den 100. Geburtstag des Gerberturms mit ihren Mitgliedern feiern. Foto: Wölfle

Betreiber renovieren Räume. Neue Hygienekonzepte. Gerberturm wird 100 Jahre alt.

Haslach - 100 Jahre alt wird der Haslacher Gerberturm. Seit 14 Jahren ist er Heimat des "Fitnessturms". Betreiber Bettina und Alexander Hoferer würden das Jubiläum gerne feiern – doch Corona könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen.

Das alte Gemäuer des ehemaligen Gerberturms punktet mit einer einzigartigen Architektur, die inzwischen moderne Ausstattung rund um Fitness und Wellness bietet.

Wo früher körperlich schwer gearbeitet wurde, Felle gegerbt oder Matratzen und Möbel hergestellt wurden, wird jetzt etwas zum Wohle der Gesundheit getan. Zum 100. Geburtstag des Turms, der im Jahre 1921 als Gerberei erbaut wurde und später zur Firma Hukla gehörte, haben die Fitnessstudiobesitzer einige Aktionen, unter anderem verschiedene Turmwanderungen oder das "Laufprojekt 21" in Planung.

Großer Wasserschaden erfordert umfangreiche Arbeiten

"Momentan hätten wir nicht öffnen können, da noch einige Renovierungsarbeiten laufen. Wir hatten im Ober- und Untergeschoss nämlich einen großen Wasserschaden", sagte Bettina Hoferer.

Nicht nur ein neuer Bodenbelag im unteren Geschoss war nötig, unter anderem musste auch eine neue Sauna angeschafft werden.

"Wir haben im Rahmen des Digitalisierungspakets dafür gesorgt, dass unsere Mitglieder künftig jederzeit digital und kontaktlos Kurse anwählen und durchführen können", betonte Hoferer. Längere Öffnungszeiten, auch am Wochenende, sorgen in Zukunft für flexiblere und optimale Trainingszeiten, auch um den Entzerrungsprozess zu beschleunigen.

Das Myline-Abnehmprogramm mit seinen vielen Rezepten habe man auf Online umgestellt. "Alle zwei Wochen kommen die momentan vierzehn Teilnehmer zum Wiegen vorbei", sagte Hoferer. Jedes Turmmitglied könne aber jederzeit gerne mit einsteigen. "Alle Kontaktflächen, wie zum Beispiel Griffe und Handläufe haben wir mit einem speziellen Lack behandelt, so dass keine Viren mehr haften bleiben." Neue Tücher werden ab sofort für noch mehr Hygiene und Sicherheit sorgen, Getränke und Shakes sind nur noch kontaktlos zu bekommen. "Und wir haben Verstärkung erhalten, einen neuen Trainer mit jahrelanger Erfahrung eingestellt", erzählt Hoferer in Bezug auf das neue Konzept des Fitnessturms. Im Gespräch seien auch Trainingsmöglichkeiten im Outdoor-Bereich, um das Corona-Kontaktproblem zu entzerren.

Fehlendes Training ist für viele Mitglieder "dramatisch"

Für Viele sei das Fehlen des Trainings richtig dramatisch. "Gerade für Ältere ist das schlimm. Einige können gar nicht mehr kommen, weil ihre Mobilität durch das fehlende Üben total eingeschränkt ist. Das macht uns sehr traurig", betont Alex Hoferer. "Jeder redet nur noch von Corona. Aber man sollte sich doch körperlich fit halten dürfen und das erreicht man halt nur mit Muskeltraining, beziehungsweise Krafttraining", sind sich die beiden einig.

Man wolle die Menschen mit den neuen Konzepten abholen und sie trotz oder nach Corona bestmöglich wieder ans Training heranführen. "Wir versuchen wirklich alles, um einen guten Neustart hinzulegen, sind bestens dafür gerüstet und hoffen, dass wir bald wieder öffnen dürfen, damit wir den 100. Geburtstag des Gerberturms gebührend feiern können", blicken die Hoferers, die 2007 das Fitnessstudio eröffneten, positiv in die Zukunft.

Fitnessstudios sind derzeit aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ebenfalls geschlossen. Aktuell sind sie von den Lockdown-Maßnahmen betroffen, die noch bis 18. April gelten sollen.