Mit 54 Zünften feiert die Schwarzwälder Narrenvereinigung ihr Jubiläum. Foto: Schimkat

Endlich wieder Fasnet, Spaß, Gesang und beste Laune: Die Schwarzwälder Narrenvereinigung machte es am Samstag im Haus des Bürgers in Bad Dürrheim möglich – sie feierte ihr 50-jähriges Bestehen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Wir feiern heute unser 50-jähriges Jubiläum mit 54 Zünften, vielen Präsidenten, Ehrenpräsidenten, Erznarren, unzähligen Helfern – denn gemeinsam sind wir stark", begrüßte Anne Rosel Schwarz, Präsidentin der Schwarzwälder Narrenvereinigung die ausgelassenen Narren im Haus des Bürgers. Doch die Ausgelassenheit nahm nur langsam Fahrt auf, denn so richtig konnte man es noch nicht glauben, dass wieder gefeiert werden konnte, dafür sorgten die steigenden Infektionszahlen, die Maskenpflicht abseits der Sitzplätze und die 2G-Regelung.

Mit fünf Zünften begonnen

Der Südschwarzwald und die Baar ohne Fasnet, das gehe gar nicht, betonte Landrat Sven Hinterseh, Schirmherr des Jubiläums. "Was vor 50 Jahren mit fünf Zünften begann, ist heute unverwechselbar und einmalig", erklärte Hinterseh und zählte die unendliche Vielfalt der Zunftgestalten, bei denen auch die Hexen nicht fehlen durften, auf. Die Zünfte seien die Kulturbotschafter für die gesamte Region. Sie sorgten dafür, dass die Fasnet ein Narrenspiel bleibe und kein Teufelsspiel zulasse, so Hinterseh. Doch er hatte auch mahnende Worte in einer Zeit, da "viele ihr maximales Vergnügen bei minimaler Verantwortung erleben möchten".

Sein Wunsch sei, dass man so schnell wie möglich einen Weg aus der Pandemie finde, und wünschte alles Gute für die nächsten 50 Jahre: "Es kommen noch schwere Zeiten auf uns zu, da können wir den Halt an der Fasnet sehr gut gebrauchen", betonte er.

Jonathan Berggötz, Bürgermeister von Bad Dürrheim und Gastgeber, zeigte sich erleichtert, dass es Menschen gibt, die mit viel Optimismus trotz hoher Infektionszahlen dieses Fest auf die Beine zu stellen, so Berggötz.

Einzigartiges Kulturgut weitergeben

Die Schwarzwälder Narrenvereinigung stehe sowohl für Beständigkeit wie auch für Dankbarkeit und ein gutes Miteinander erklärte Roland Wehrle, Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. "Dieses einzigartige Kulturgut gilt es zu erhalten und an die nächste Generation weiterzugeben", betonte Wehrle. Es gelte, die Begeisterungsfähigkeit der Jungen zu erhalten, damit sie auch den Mut haben, sich einmal anders zu geben, fuhr er fort.

Die Präsidentin stellte den Narrenbot vor, seit Jahrzehnten ein Sprachrohr der Vereinigung. Ihr großer Dank galt Michael Moog von der Druckerei Moog in Hüfingen, der sich mit großem Engagement einbringt und jeder einzelnen Gestalt Leben einhaucht. Sie ernannte ihn zum Ehrennarr der Schwarzwälder Narrenvereinigung, eine Ehrung, die ihm aus tiefstem Herzen gebührte, betonte sie.

Badner Lied und Vorführungen

Dass die Gayser-Musikanten neben der Fasnet-Musik auch das Badner Lied anstimmten, war Ehrensache, dass alle Anwesenden sich erhoben und mitsangen, ebenfalls. Vorführungen der Zünfte nach einem stärkenden Buffet rundeten ein gelungenes Jubiläum ab.