Die Geschichte des Blasmusikkreisverbands Freudenstadt begann vor 50 Jahren. Seither ist viel geschehen und der Verband blickt auf eine umtriebige Zeit zurück.
Vor 50 Jahren fand der Gründungsakt für den Blasmusikkreisverband Freudenstadt im Rahmen einer Bezirksversammlung des Volksmusikerbunds Bezirk Schwarzwald – Nord statt. Die Musikkapelle Altheim umrahmte die Versammlung mit passenden Musikstücken.
Die Kreisreform hatte auch hier eine Änderung gebracht und der Bezirk wurde aufgelöst, wie der Blasmusikkreisverband Freudenstadt in einer geschichtlichen Rückschau berichtet. Der neue Bezirk heißt seither Kreisverband Freudenstadt und setzte sich zum damaligen Zeitpunkt aus 35 Musikkapellen zusammen.
Das waren die Gründungsmitglieder
Die Wahlen ergaben damals folgenden Vorstand: Vorsitzender Fritz Bosch (Wittlensweiler), stellvertretender Vorsitzender Edwin Schneiderhan (Nordstetten), Schriftführer Hans Maag (Göttelfingen), Kassierer Paul Bronner (Horb), Kreisdirigent Max Küfer (Isenburg), Kreisjugendleiter Heinz Vosseler (Freudenstadt) und die Delegierten Rudolf Gaiser (Mitteltal), Gustav Grieshaber (Loßburg) sowie Horst Steeb (Dettingen).
Rudolf Gaiser ist das einzige noch lebende Gründungsmitglied. Erst vor Kurzem wurde ihm der Ehrenbrief für 60 Jahre aktives Musizieren beim MV Mitteltal vom Präsidenten des Blasmusikkreisverbands Freudenstadt, Hans Dreher, überreicht.
Die Zeit nach der Gründung
Eine arbeitsreiche Zeit begann nach der Gründung des Blasmusikkreisverbands Freudenstadt und mehrere Aufgabenfelder mussten fast gleichzeitig in Angriff genommen werden. Der Vorstand war erfahren und motiviert, die Mitgliedsvereine solidarisch und engagiert, schreibt der Verband.
So konnte nach wenigen Jahren eine Musikschule in Grüntal für die damaligen Zwecke ausgebaut und auch durch vielseitige Unterstützung des damaligen Landrats Gerhard Mauer und der Stadt Freudenstadt seiner Bestimmung übergeben werden. Damit hatte die Jugend nicht nur eine Schulungsstätte, sondern der Verband auch ein Zentrum, das vielfältig genutzt werden konnte. Heute in die Jahre gekommen und kaum mehr auf einem modernen Stand würden etliche Baumaßnahmen dem Hause im Innenbereich gut tun.
„Der Verband etablierte sich und erwarb in der Öffentlichkeit einen guten Namen“, schreibt der Blasmusikkreisverband. Kreismusikfeste und Wertungsspiele gehörten ebenso zum Jahresablauf im Landkreis wie die örtlichen Veranstaltungen der Mitgliedsvereine. Besuche zur politischen Bildung in den Bundeshauptstädten Bonn und später Berlin auf Einladung von Haimo George und Hans-Joachim Fuchtel verschafften der Musikerfamilie wichtige Eindrücke in die praktizierte Politik und erweiterten den politischen Horizont der Teilnehmer.
Bläserjugend als musikalische Botschafter
Die Bläserjugend wurde gegründet und Jahre später in den GB I Jugend und Musik in den Verband zurückgeholt. Erste Jugendorchester auf Verbandsebene wurden gegründet. Sie vertraten den Verband nach außen und waren als musikalische Botschafter auch für den Landkreis unterwegs. Ein erstes Ziel waren die neuen Bundesländer, es folgten Konzertreisen in die Partnerstädte von Horb und in den Partnerschaftslandkreis in Polen. Höhepunkt dieser Konzertphase war mit Sicherheit die Reise nach Osorno in Chile aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums der dortigen Deutschen Schule, initiiert vom damaligen MdB Hans-Joachim Fuchtel.
„Unser Bestreben und hohes Ziel wird es auch für die Zukunft sein, unserer Jugend neben einer gediegenen musikalischen Ausbildung auch die Eigenschaften zu vermitteln, die das menschliche Zusammenleben erst ermöglichen. Achtung des Mitmenschen, Toleranz und Verständnis gegenüber anderen sowie Pflege der Gemeinschaft“, schreibt der Blasmusikkreisverband. Das sei auch mit ein Grund gewesen, das Haus in Grüntal spontan für die Aufnahme und Beherbergung von Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine zu öffnen und das Lehrgangs- und Belegungskonzept umzustellen.
Landesmusikfestival im Jahr 2017 ein Höhepunkt
Ein Ereignis soll diese Zielsetzung eindrucksvoll unterstreichen und zwar die Ausrichtung und das Erleben des Landesmusikfestivals Baden-Württemberg im Jahr 2017 in Horb. „Ich kann die Eindrücke nicht schildern, welche die Musiker und Besucher von diesem Tag mit nach Hause genommen haben, doch heute noch werde ich darüber angesprochen mit einer Überzeugung und Nachhaltigkeit, die mir signalisiert, mit diesem Festival haben die Große Kreisstadt Horb und der Blasmusikkreisverband Freudenstadt alles richtig gemacht“, wird Präsident Dreher in dem Bericht zitiert.
Und weiter: „Wenn ich zum Schluss allen ein herzliches ‚Vergelt’s Gott‘ sage, so kommt dieser Dank von Herzen und schließt jeden mit ein, der in irgendwelcher Form und Tätigkeit dazu beigetragen hat, dass sich unser Kreisverband in diesen 50 Jahren im Landkreis Freudenstadt erfolgreich etablieren konnte, anerkannt als Dienstleister für seine Vereine und als Bindeglied zwischen Basis, Verwaltung, Landesverband und Politik.“
Kreismusikfest und Jugendtag
Im Rahmen des Jubiläums und zu seinem 100-jährigen Bestehen veranstaltet der Musikverein Römlinsdorf am 9. Juni für den Blasmusikkreisverband das diesjährige Kreismusikfest in Römlinsdorf. Ein Jugendtag findet am 22. Juni in Grüntal statt. Die Organisation und Bewirtung übernimmt der Musikverein Wittlensweiler.