Der Horber Imkerverein feierte sein 150-jähriges Bestehen. Dazu gab es historische Schaustücke, Honig-Kostproben und einen Vortrag.
„Das Bienenschriftzeichen in Ägypten ist das Symbol des Königs“, sagte Helmut Horn, in dem Hauptvortrag am vergangenen Samstag bei der Jubiläumsfeier des Imkerclubs Horb im Gasthaus Adler in Dettingen. Der Präsident des Landesverbandes Württembergischer Imker referierte vor circa 35 Gästen erstmals seinen neuen Vortrag „Die Geschichte der Imkerei – von der Urzeit bis in die Gegenwart“.
Sechs benachbarte Vereine aus Bodelshausen, Nagold, Sulz, Oberndorf, Freudenstadt und Hechingen kamen, um dem Horber Verein die Ehre zu erweisen. Bei einem Sektempfang und der begleiteten Ausstellung mit alten und neuen Imkerwerkzeugen, klang die rundum gelungene Veranstaltung nach dem Hauptvortrag und Mitgliederehrungen bei einem gemeinsamen Abendessen, in geselliger Runde aus.
Bezugsquellen für Honig
In der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des Horber Imkervereins, Rado Stupar, welcher 72 Mitglieder hat, wurde auf folgende Themen eingegangen: Der erstmals neuen Webseite http://www.bezirksimkerverein-horb.de/ sowie dem Jahresprogramm, welches als Flyer von der Webseite downgeloadet werden kann. Auch wurde auf den Start des Jungimkerkurses, der am 7. November in Horb startet, hingewiesen. Interessenten können sich über die Webseite anmelden.
Immer mehr Frauen und jüngere Personen finden Gefallen, sich Bienen in dem eigenen Garten zu stellen, um damit für die Natur etwas Gutes zu tun und um sich selbst mit Honigprodukten zu versorgen. Die Bevölkerung, die regionalen Honig kaufen möchte, kann dies über die obige Webseite tun. Dort sind die Kontaktdaten der Imker, bei denen man aus der direkten Nachbarschaft leckeren Honig kaufen kann, hinterlegt.
Auch ist der Horber Verein regelmäßig mit eigenem Stand bei dem Horber Kükenschlupf, dem Gewerbegebiet Steigle-Fest, Kasernenfest etc. präsent, so dass man auch dort regionalen Honig kaufen kann.
Herausforderungen
Danach kamen die Grußworte der Nachbarvereine. Der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksimkerverein Nagold, Volker Raisch, überbrachte die besten Glückwünsche. Der Vorsitzender des Bodelshausener Imkervereins, Michael Pfungstein, wünschte sich eine noch intensivere Zusammenarbeit aller Vereine, da die kommenden Herausforderungen an die Imkervereine, besser gemeinsam bewältigt werden. Sei es die Bedrohung der asiatischen Hornisse oder der Bekämpfung der Varroamilbe.
Nach dem spannenden Vortrag, wo man quasi mit der Biene einmal um die Welt mitgeflogen ist, kam es zu den Ehrungen: Es wurden folgende Mitglieder in Abwesenheit geehrt: für 15 Jahre, Michaela Meyer, für 25 Jahre Kurt Müller, für 55 Jahre Werner Buck, für 55 Jahre Eugen Glatthaar. Sie erhalten die Urkunden im Nachgang zugeschickt.
Oliver Riese, der durch die Veranstaltung führte, bedankte sich beim Team des Gasthofs Adler in Dettingen, explizit bei den Bedienungen Linda und Machmut, da es ohne Gasthöfe mit Nebenräumen und netten und kompetenten Bedienungen, die lange Arbeitszeiten auf sich nehmen, kaum mehr möglich ist, solch große Vereinsveranstaltungen durchzuführen. Auch bedankte er sich an das Vorstandsteam, Christina Barz, Michael Kaup, Rafael Martin, Bernd Flur und Rado Stupar, für die tolle Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung.
Aus der Geschichte der Imkerei
Im
Vortrag
„Die Geschichte der Imkerei – von der Urzeit bis in die Gegenwart“ des Verbandspräsidenten Helmut Horn ging es tief in die Vergangenheit. Bereits vor 50 Millionen Jahren gab es Urzeitbienen, die in Bernstein eingeschlossen gefunden wurden. In Deutschland ist der erste Nachweis von Bienen 25 Millionen Jahre alt: versteinerte Bienen aus dem im Siebengebirge. Der erste Nachweis, dass Menschen mit Bienen etwas zu tun hatten, ist circa 8000 bis 10 000 Jahre alt: Auf Höhlenzeichnungen in Spanien sieht man Menschen den Honig von den Bienen holen. In der Antike lagen die Zentren der Imkerei in Rom, Griechenland und Ägypten. Dort gab es ein Bienenschriftzeichen, das als Symbol des Königs galt. Honig war lange das einzige Süßungsmittel und deshalb sehr teuer. Dies führte dazu, dass man sich schon früh mit Gesetzen und wissenschaftlichen Untersuchungen mit den Bienen und Honig beschäftigte: Die 1.Gesetzessammlung zur Bienenhaltung gab es 600 Jahre vor Christi im griechischen Solon. Ab circa 200 vor Christi gab es in Italien kein Landgut ohne Bienenhaltung. In dieser Region wurden im Keltengrab von Hochdorf in einem Kupferkessel Bienenpollen und Honig gefunden. Die ersten Berufsimker (Zeidler) waren in einer eigenen Zunft zusammengeschlossen und hatten das Recht, Waffen zu tragen, um sich gegen Wölfe, Bären und Räuber zu verteidigen. Ab dem Jahr 1500 setzte der Rückgang der Imkerei ein: Grund war das Aufkommen des Rohrzuckers, der aus der Karibik und Südamerika eingeführt wurde. Auch wurde immer weniger Met (mit Honig) und immer mehr Bier (ohne Honig) getrunken. Im Zuge der modernen Imkerei wurden Bienen eingeführt oder gezüchtet. Wichtig in der Entwicklung der modernen Imkerei war auch die Sulzerin Lina Hähnle, die 1899 den Naturschutzbund Nabu gegründet hat, der heute über 900 000 Mitglieder in Deutschland hat.