Endlich wieder am Käppele Gottesdienst feiern – darauf hatten die Gläubigen lange gewartet.Foto: Ottenbreit Foto: Schwarzwälder Bote

Ökumenischer Gottesdienst: Käppele besteht seit elf Jahren

Meßstetten-Tieringen. Während vergangenes Jahr das zehnte Jubiläum zum Kapellenbau coronabedingt nicht gefeiert werden konnte, hatte sich dieses Jahr eine stattliche Besucherzahl unter den momentan geltenden Regeln beim Käpelle auf der Gemarkungsgrenze von Hausen am Tann und Tieringen zum ökumenischen Gottesdienst eingefunden.

Pfarrer Thomas Epperlein aus Tieringen, Pfarrer Shibu Vincent Pushpam aus Hausen am Tann und Eugen Schick vom Verein "unser Käpelle" begrüßten die Gläubigen und stellten das diesjährige Thema – "20 Jahre Käpelle 2030?" – vor. Der evangelische Kirchenchor aus Tieringen und ein Trio des Musikvereins Hausen am Tann sorgten im Wechsel mit ihren musikalischen Beiträgen für eine feierliche Stimmung.

In seiner Predigt ging Pfarrer Epperlein näher auf das Gottesdienstthema ein. Er fragte: "Wird es beim 20. Jubiläum 2030 das Käpelle noch geben?" Das Gebäude der kleinen Kapelle inmitten der Natur zwischen den beiden Orten, hervorgegangen aus einer Stammtischidee, hat seit der Einweihung vor elf Jahren viele Besucher gehabt. Christen verschiedenen Glaubens trafen sich zu Gottesdiensten, Andachten, Taufen, und Trauungen. Dort findet gelebte Ökumene statt, obwohl dieses Kirchlein keiner Kirchengemeinde gehört.

In die Zukunft blickend meinte Pfarrer Epperlein, dass es Veränderungen geben werde. Kirchengemeinden würden zu größeren Einheiten zusammengelegt. Neue Strukturen seien oft unübersichtlich.

Die momentan aktiven Vereinsmitglieder würden älter und könnten sich nicht mehr so sehr um das Kleinod kümmern. "2030 – wer macht es dann? Neue Menschen müssen ran, vor allem jüngere. Wer könnte mithelfen, das Bestehen des Käpelle zu sichern? Die gute Idee von damals hat es verdient, dass es weiter geht", kommentierte Epperlein und bat mitzuhelfen, Menschen zu finden, die sich für den Erhalt der guten Beziehungen zwischen den beiden Orten einsetzten.

In den Fürbitten wurden das Brückenbauen und die Hilfsbereitschaft als Bausteine zum Zusammenwachsen einer Gemeinschaft thematisiert. Der Erlös aus der Kollekte geht in die Heimat von Pfarrer Shibu Vincent Pushpam, nach Südindien. Damit soll dort Impfstoff gekauft werden.

Beide Pfarrer und Eugen Schick dankten allen Mitwirkenden, den an der Vorbereitung Beteiligten und den Gottesdienstbesuchern für ihr Kommen. Sie waren zu Kaffee und Hefezopf eingeladen.