In einem Videocall bei ProSieben berichtet Milad Ebrahimi über die Zusände in Moria. Foto: ProSieben/dpa

Migrant berichtet über Zustände am Flüchtlingslager Moria. Weinende Kinder und Tränengas-Einsätze.

Berlin - Die Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben 15 Minuten Sendezeit bei ProSieben genutzt, um auf die Zustände an den EU-Außengrenzen zu werfen.

In der Mini-Doku "A short story of Moria" schilderte am Mittwochabend ein Migrant auf Englisch, unter welch widrigen Bedingungen er auf dem Mittelmeer nach Europa kam und welch unwürdige Zustände er antraf. "Mein Name ist Milad Ebrahimi, ich bin 21 Jahre alt und komme aus Afghanistan."

Im Videocall erzählte der Mann, der Joko zufolge seit Januar in Moria ist, von den katastrophalen Bedingungen in dem inzwischen bei einem Feuer zerstörten Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. 1,63 Millionen Zuschauer sahen sich die Sendung an.

Tränengaseinsätze und weinende Kinder

In den Aufnahmen sind Tränengaseinsätze der griechischen Polizei und weinende Kinder zu sehen. "Kümmert euch um dieses Chaos", appellierte Milad. Zuvor waren Bilder von einem Miniboot zu sehen, dessen Motor von der griechischen Küstenwache zerstört worden sei. Er und die anderen Geflüchteten auf dem Boot hatten drei Tage nichts zu essen und zu trinken. Die Küstenwache habe "Go back" gerufen, bis sie schließlich doch anlanden konnten.

Er habe gedacht, Europa sei Freiheit, Gleichberechtigung und stehe für Menschenrechte, sagte Milad. Dafür habe er beschlossen, nach Europa zu fliehen. Nun frage er sich, ob das alles ein schlechter Traum sei. Moria sei ein Ort ohne sanitäre Anlagen und ärztliche Versorgung gewesen – für etwa 3000 Menschen ausgelegt, aber von mindestens viermal so vielen bewohnt. Das Feuer habe die Welt gezwungen, endlich hinzusehen.