Mit dem Griff zum Spaten signalisieren Andreas Sixel, Johanniter-Regionalvorstand Tobias Irion, Oberbürgermeister Jürgen Roth, Stefan Dittrich, Erich Scheu, Tobias Andris, Architekt Michael Rottweiler und Simone Balz den Startschuss zum Bau der neuen Rettungswache. Foto: Pohl

Die Johanniter bauen an der Klippeneckstraße in Schwenningen eine neue Rettungswache. Am Donnerstag signalisierte der symbolische Spatenstich den Startschuss für das Vorhaben.

VS-Schwenningen. Regionalvorstand Tobias Irion verwies in seiner Ansprach auf dem Baugrundstück darauf, dass die Johanniter Unfall-Hilfe eine lange Tradition mit einer mehr als 30-jährigen Tätigkeit im Bereich Ausbildung und Sanitätsdienst in Schwenningen hat. "Im Vergleich zu unseren anderen Standorten im Regionalverband Oberschwaben-Bodensee aber zugegeben bisher eher etwas auf Sparflamme", führte Irion aus. Das habe sich aber im Jahr 2019 geändert.

Durch ein Gutachten wurde für den Schwarzwald-Baar-Kreis ein erhöhter Bedarf an Rettungsfahrzeugen festgestellt. In Baden-Württemberg werden zusätzlich notwendige Rettungs- und Notarzteinsatzfahrzeuge unter den gesetzlichen Leistungserbringern in einem Einigungsverfahren verteilt. So erhielten die Johanniter den Zuschlag.

Struktur deutlich ausgebaut

"Mit dem Zuschlag für einen hauptamtlichen Rettungsdienst durch das Land Baden-Württemberg, dem Aufbau eines hauptamtlichen Krankentransportdienstes, dem Auf- und Ausbau einer ehrenamtlichen Struktur in Schwenningen und Tuningen hat sich viel getan", berichtet Tobias Irion. Mittlerweile seien sechs Haupt- und 28 Ehrenamtliche in Schwenningen im Einsatz, die bis zu sechs Rettungswageneinsätze und durchschnittlich fünf Krankentransporte pro Tag leisten. Hinzu kämen rund 15 "Helfer vor Ort"-Einsätze im Ehrenamt, zahlreiche Ausbildungsangebote wie beispielsweise Führerscheinkurse, und zuletzt auch Sonderdienste wie Corona-Testungen.

"Das neue Rettungs- und Dienstleistungszentrum der Johanniter soll ein Zeichen dafür sein, dass wir die Zukunft hier in Schwenningen aktiv gestalten", betont Irion.

Für den Standort wurde nach Abstimmung mit allen Gremien und der Stadt das Grundstück Klippeneckstraße 31 als optimal befunden, so die Verantwortlichen. "Das Grundstück haben wir von der Stadt Villingen-Schwenningen erworben. Das Gebäude wird zunächst mit Eigenmitteln gebaut. Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf circa 1,5 Millionen Euro." Die Ausstattung der Rettungswache werde in Teilen durch das Land Baden-Württemberg gefördert. "Der Bau erfolgt in Abstimmung mit unseren Partnern im Bereichsausschuss für den Rettungsdienst, also auch dem DRK und den Krankenkassen und unseren Partnern der Malteser und dem ASB."

Wohl der Bevölkerung steht im Mittelpunkt

Verantwortlicher Architekt ist Michael Rottweiler, die ausführende Baufirma ist Andris-Bau aus Tuttlingen. Der Neubau beheimatet dann die Rettungswache und die Räume der Dienststelle, die sich bisher an der Bertha von Suttner-Straße befinden. Die Rettungswache werde zunächst einen Rettungswagen beherbergen. "Hinzu kommen unsere Dienste des Krankentransportes, des Ehrenamtes mit Sanitätsdienst, Helfer-vor-Ort (HvO) und Bevölkerungsschutz, und unsere hauptamtlichen Dienste wie Notrufdienste und Ausbildungen in Erster Hilfe, Betreuungsassistenten oder Brandschutzhelfer."

Oberbürgermeister Jürgen Roth freut sich, "weitere Rettungsmittel in unserer Stadt begrüßen zu dürfen", insbesondere an dem gewählten Standort mitten im Industriegebiet. "Da werden Sie das eine oder andere Mal etwas zu tun haben." Doch Roth war sozusagen in Doppelfunktion da, denn er ist bekanntlich auch Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbands Villingen-Schwenningen. Und als dieser hatte er einen ganz besonderen Appell: "Bei aller Konkurrenz, die sicherlich auch gesund ist, sind wir alle gemeinsam nur an einem interessiert: dem Wohl der Bevölkerung." Und in diesem Sinne sei er überzeugt von einem guten Miteinander. "Ich hoffe, dass alles gelingt und der sportliche Zeitplan bis zur Fertigstellung eingehalten werden kann", schloss Jürgen Roth.

Die Bauzeit ist auf ein Jahr ausgelegt, im September 2022, so hofft Tobias Irion, werde die Eröffnung gefeiert.