Der Stuttgarter Jörg Hofmann wird schon bald die IG Metall führen. Foto: dpa

Ein Stuttgarter soll neuer Chef der IG Metall werden. Weil der erste Vorsitzende Detlef Wetzel nicht mehr kandidieren will, soll Jörg Hofmann den Posten übernehmen.

Frankfurt/Main - Die IG Metall baut ihre Führungsspitze kräftig um. Der Erste Vorsitzende Detlef Wetzel (62) will auf dem kommenden Gewerkschaftstag nicht mehr kandidieren und hat daher am Montag seinen bisherigen Stellvertreter Jörg Hofmann aus Stuttgart als Nachfolger vorgeschlagen, wie die Gewerkschaft am Montag in Frankfurt mitteilte.

Für das Amt der Zweiten Vorsitzenden schlug Wetzel zudem die 47-jährige Diplom-Soziologin Christiane Benner vor. Sie wäre die erste Frau, die in der Geschichte der IG Metall in die engste Gewerkschaftsführung vorrückt. Sie gehört dem geschäftsführenden Vorstand der IG Metall seit vier Jahren an.

Wetzel war erst im November 2013 auf einem außerordentlichen Gewerkschaftstag als Nachfolger von Berthold Huber gewählt worden, der sein Amt vorzeitig aufgegeben hatte. Zu seinem Stellvertreter wurde zum selben Zeitpunkt der Stuttgarter Bezirkschef Hofmann bestimmt, der nun an die Spitze der IG Metall rücken soll. Die Amtszeit der neuen Führungsspitze war von vornherein auf die knapp zwei Jahre bis zum nächsten ordentlichen Gewerkschaftstag in diesem Oktober beschränkt.

Entscheidung erst am 20. Oktober

Wetzels mit Hofmann abgestimmter Personalvorschlag wird zunächst in den Führungsgremien der Gewerkschaft beraten. Am 14. Juli will der der 36-köpfige IG-Metall-Vorstand nach bisheriger Planung seinen Wahlvorschlag für den Gewerkschaftstag vom 18.-24. Oktober in Frankfurt beschließen. In den siebenköpfigen Kern-Vorstand aufrücken soll zudem Ralf Kutzner aus der Verwaltungsstelle Bonn-Rhein-Sieg.

Erst die knapp 500 Delegierten des Gewerkschaftstages als höchstem Entscheidungsorgan der IG Metall stimmen dann am 20. Oktober über die neue Führungsspitze ab. In aller Regel gehen die Vorschläge der Gewerkschaftsspitze aber durch: Selbst in Zeiten schärfster interner Richtungskämpfe stimmten die Delegierten letztlich zu, wenn auch mit deutlich schwankenden Mehrheiten. Das schwächste Ergebnis fuhr 2003 der umstrittene Jürgen Peters mit nur rund 66 Prozent ein.