Die Müllheimer Jobstartbörse gilt als eine wichtige Plattform für junge Menschen für eine erste Kontaktaufnahme zu Firmen.
Die Jobstartbörse war am Dienstagabend eine willkommene Möglichkeit, bei der Schüler – auch von ihren Eltern begleitet – gezielt in Frage kommende Angebote besuchten. Aussteller, die auch mit interaktiven Aktionen auf sich aufmerksam machten, hatten offensichtlich die meisten Gäste an ihren Ständen.
In Müllheim waren bereits am Dienstagabend rund 300 Gäste ins Bürgerhaus gekommen, für Mittwoch waren mehr als 600 Schüler aus verschiedenen Schulen in der Region angemeldet. Am Ende der Jobstartbörse mit der Abendveranstaltung und am Mittwochvormittag waren es wieder mehr als 1000 Personen, die sich über ihre Berufs- und Ausbildungschancen an den vielen Informationsständen informiert hatten.
Das Interesse wecken
Wie wichtig die Jobstartbörse für die Nachwuchsgewinnung heute ist, zeigt die große Nachfrage bei den Unternehmen als Aussteller: Das berichteten Julia Schwab, die bei BZ Medien die sechs Jobstartbörsen federführend organisiert, und Steffen Nerz von der AOK Müllheim, der vor Ort bei der Organisation unterstützte.
Insgesamt 57 Firmen, Behörden, weiterführende Schulen und andere Einrichtungen warben mit Aktionen und umfassenden Informationen für entsprechende Ausbildungsplätze.
Börse fand zum 27. Mal statt
„Ganz wichtig dabei ist, dass die jungen Gäste vor allen Dingen Kontakte zu Auszubildenden haben, die aus eigenen Erfahrungen heraus ihren Ausbildungsweg beschreiben können. Das ist authentisch und weckt viel eher das Interesse“, erklärte Schwab.
Dass dieses Konzept, das in Müllheim bereits zum 27. Mal stattgefunden hat, in der Summe aufgeht, zeigen die Rückmeldungen der Firmen bei Schwab: „Wir haben im vergangenen Jahr von einigen Ausstellern erfahren, dass es in unmittelbarer Folge zu zahlreichen Praktikumsvereinbarungen und zu Ausbildungsverträgen gekommen war.“
Das bestätigt Nerz, der in beiden seiner betreuten Filialen der AOK-Gesundheitskasse in Müllheim und Breisach zwei Auszubildende über die Müllheimer Jobstartbörse gewonnen hat.
Die Stadt unterstützt
Aus Sicht der Stadt habe die Jobstartbörse für die jungen Menschen bei der Suche nach einer beruflichen Zukunft als auch für die Firmen, die händeringend neue Fachkräfte rekrutieren wollen, einen hohen Stellenwert, betonte der städtische Wirtschaftsförderer Holger Lauer. „Deshalb unterstützen wir gerne und übernehmen die Kosten für ein mietfreies Bürgerhaus.“ Der erste Kontakt besonders mit Auszubildenden, die authentisch über ihre persönlichen Erfahrungen berichten können, spreche deutlich mehr an als ein Werbeflyer.
Das bestätigen auch die Ausbildungsleiter an den Infoständen, die zusammen mit ihren Auszubildenden den neugierigen Gästen Rede und Antwort standen. Über die ungezwungenen Gespräche, ein erstes Kennenlernen, ließen sich schnell Barrieren abbauen und die Inhalte der Ausbildungsgänge konkretisieren, sodass die potenziellen Auszubildenden schnell einen umfassenden Eindruck der Angebote bekämen.
Ringen um Nachwuchs
Bei den Handwerksbetrieben war auch zu hören, wie schwierig es in den vergangenen Jahren geworden sei, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Ein Ausbildungsleiter betonte: „Manchmal liegt das schon an den Lehrern, die Handwerksberufe wenig schätzen und ihre Schüler in andere Berufszweige oder ins Studium lenken.“