Den Gang zum Arbeitsamt traten im Januar wieder mehr Menschen in der Region an. Foto: dpa/Soeren Stache

Es herrscht Flaute auf dem Arbeitsmarkt – und der Schwarzwald-Baar-Kreis macht da keine Ausnahme.

Die Arbeitsagentur für die Landkreise Schwarzwald-Baar, Rottweil und Tuttlingen legte die aktuellen Zahlen zum Arbeitsmarkt im Januar vor.

 

Über die drei Kreise hinweg waren im Januar 13 427 Personen arbeitslos gemeldet, 963 Personen mehr (acht Prozent) als im Dezember und 1782 Personen (15 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,7 Prozent. Die Quote in Baden-Württemberg betrug 4,6 Prozent. Der Bestand an Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat weiter angestiegen.

Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit ist für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich, denn der Arbeitsmarkt reagiert nicht nur auf konjunkturelle, sondern auch auf saisonale Einflüsse wie Kündigungen zum Quartalsende oder das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge.

Es gibt auch positive Entwicklungen

Positiv entwickelt hat sich dagegen die Anzahl der Personen im Agenturbezirk, die sich beruflich weiterbilden. 1574 Personen nahmen im Januar an einer von der Agentur für Arbeit geförderten beruflichen Weiterbildung teil. Dies bedeutet einen Anstieg von 43 Prozent (plus 471) gegenüber dem Vorjahresmonat.

„Der Arbeitsmarkt in unserer Region befindet sich in herausfordernden Zeiten. Megatrends wie Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung charakterisieren diesen umfassenden Transformationsprozess. Weiterbildung während der Zeit einer Arbeitslosigkeit, aber auch im Rahmen der Beschäftigung spielt daher eine zentrale Rolle, sowohl für die Gestaltung des Strukturwandels als auch für die Erhaltung der Innovationsfähigkeit der Betriebe“, unterstreicht Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen. „Viele Menschen und Betriebe haben das erkannt und nehmen geförderte Qualifizierungsangebote in Anspruch.“

Gefördert werden insbesondere Arbeitslose ohne Berufsabschluss und Personen, deren berufliche Anforderungen im Unternehmen sich durch den Wandel des Arbeitsmarktes gravierend verändern. „Mit einer zukunftsorientierten Weiterbildung verbessern sich die Chancen der Teilnehmenden auf eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. Aber auch der Verbleib im Unternehmen kann gesichert werden“, bekräftigt Scholz. So befinden sich über zwei Drittel der geförderten Personen, die einen Berufsabschluss erlangt haben, sechs Monate nach Abschluss ihrer Weiterbildung in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.

Kurzarbeit bleibt Thema

Im Januar gingen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg 83 Anzeigen für Kurzarbeit für insgesamt 1145 Beschäftigte ein (vorläufige Daten). Laut aktueller Hochrechnung wurde im September 2024 für 5488 Beschäftigte von 215 Betrieben konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Kurzarbeiterquote lag im Agenturbezirk im September bei 2,5 Prozent.

Die Region im Fokus

Im Schwarzwald-Baar-Kreis ist die Arbeitslosigkeit im Januar gestiegen. 6253 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 503 Personen mehr (neun Prozent) als im Dezember. Die Arbeitslosenquote betrug 5,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Kreis Rottweil steig die Arbeitslosigkeit um acht Prozent auf 3060 Menschen, die Quote liegt hier bei 3,7 Prozent. In der Region Tuttlingen waren im Januar 4114 Menschen arbeitslos gemeldet – ein Plus von sechs Prozent, während die Arbeitslosenquote bei 4,9 Prozent liegt.