Die Ehrengäste rund um OB Jürgen Roth (vierter von links), Werner Rottler, Sylvia Scholz und Birgit Hakenjos informieren sich am Stand der Handwerkskammer. Foto: Kratt

Sie gilt als "wertvolle Kontaktbörse und Ideenspender", so OB Jürgen Roth, und alle Verantwortlichen sind froh, dass sie wieder in vollem Umfang stattfinden kann: die dreitägige Messe Jobs for Future, die am Donnerstag eröffnet wurde.

VS-Schwenningen - Der Fachkräftemangel, die fehlenden Auszubildenden und die kaum stattgefundene Berufsorientierung in den Schulen machten die Jobs for Future, die in diesem Jahr übrigens zum 20. Mal stattfindet, noch attraktiver, sagt Jan Goschmann, Geschäftsführer der SMA Südwest Messe- und Ausstellungs-GmbH. In den Eröffnungsbeiträgen wurde kräftig Werbung gemacht, um dem Fachkräftemangel, der mittlerweile auch die hiesige Region erreicht habe, so Messe-Schirmherrin und IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos, entgegenzuwirken. Die Fachkräfte könne man nur durch eine gute Aus- und Weiterbildung gewinnen. In der Arbeitswelt habe sich in den vergangenen Jahren viel verändert durch Globalisierung, die Pandemie und nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg, und daraus ergäben sich viele Herausforderungen. Die Duale Ausbildung sei dennoch stets das "Rückgrat der deutschen Wirtschaft", und es würden regelmäßig ganz neue Berufsfelder geschaffen.

Seit der "Generation Praktikum" hat sich vieles verändert

Seit der bekannten "Generation Praktikum" – ein Begriff, der im Jahr 2006 von sich reden machte – habe sich die Situation um 180 Grad gedreht, meinen Sylvia Scholz, Chefin der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen, sowie Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter der IG Metall VS. Sie sind stellvertretend für die Fachkräfteallianz der Region vor Ort. Die Zeiten, in denen man sich die Rosinen herausgepickt habe, seien für die Arbeitgeber vorbei, ist Bleile überzeugt. Und Sylvia Scholz spricht von den sogenannten "drei Megatrends" als derzeitige Herausforderungen in der Arbeitswelt: die Digitalisierung, die Dekarbonisierung sowie der demografische Wandel. Um diesem Wandel zu begegnen, müsse man die Potenziale der Auszubildenden und Arbeitnehmer noch stärker ausschöpfen und sie letztendlich zu Fachkräften machen.

Junge Menschen müssen begleitet werden!

"Die Unsicherheiten steigen und die Herausforderungen können aktuell nicht größer sein", findet Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz. Wenn die Welt also aus den Fugen geraten und das Gefühl der Ohnmacht und Überforderung beherrschend sei, müsse man vor allem die jungen Menschen mit Blick auf ihre berufliche Zukunft begleiten und sie bei der Identitätsfindung unterstützen, appelliert er. In Zeiten der Energie- und Mobilitätswende brauche man eine Menge an Handwerkern – und dabei sei die Jobs for Future eine "wichtige Plattform, um für das Handwerk eine Lanze zu brechen". Und nicht nur das: Denn die jungen Menschen hätten nur wenig Kenntnis über die verschiedenen Formen des Handwerks, "es freut mich, wenn es durch die Messe geändert wird". Gleichzeitig appelliert Rottler an die Eltern sowie Lehrkräfte, gemeinsam mit den Schülern und Kindern einen "offenen Blick auf die berufliche Ausbildung" zu halten. So wünscht sich die Handwerkskammer auch, dass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in der Region groß bleibe. "Die Ausbildung ist das Fundaments eines jeden Lebenswegs."

Beim anschließenden Rundgang über die Jobs for Future informieren sich die geladenen Gäste über das vielfältige Angebot von Schulen, Hochschulen sowie Unternehmen – insgesamt sind es 250 Aussteller – und stellen direkt fest, so Jürgen Roth und Werner Rottler: "Hier ist was los!"

Info: Die Öffnungszeiten

Die Jobs for Future, Messe für Arbeitsplätze, Aus- und Weiterbildung sowie Studium, ist von Donnerstag, 22., bis Samstag, 24. September auf dem Schwenninger Messegelände von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt sowie das Parken sind frei.