Oberbürgermeister Christian Ruf hat sich im Jobcenter Rottweil mit Geschäftsführer Thomas Dautel zu einem Austausch getroffen – und einen Widerspruch thematisiert.
Thomas Dautel ist seit 1. März Leiter der Einrichtung, die ihren Sitz in der Königsberger Straße hat. Dabei standen aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt, die Herausforderungen für die Vermittlung von Arbeitsuchenden sowie die Rolle des Jobcenters bei der Digitalisierung der Verwaltung im Mittelpunkt.
„Wir haben unter anderem über den auffälligen Widerspruch gesprochen, dass einerseits die Zahl der Arbeitslosen steigt, andererseits aber zahlreiche Unternehmen über einen zunehmenden Fachkräftemangel klagen“, berichtete Ruf nach dem Gespräch. Hier brauche es neue Ansätze, die die Bundesregierung in Angriff nehmen müsse: „Es besteht Reformbedarf, um Arbeitsuchende gezielter und nachhaltiger in Beschäftigung zu bringen.“
Drei Standorte im Landkreis
Ein weiterer Schwerpunkt des Austauschs war die Digitalisierung. Schon heute bietet das Jobcenter viele Dienstleistungen digital oder per App an. „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer bürgernahen und modernen Verwaltung“, so Ruf. Die Beratungsgespräche in der Arbeitsvermittlung mit den Bürgergeldbeziehern finden weiterhin persönlich oder in einer Videoberatung statt.
Auch die Strukturen im Landkreis waren Thema. Das Jobcenter ist mit drei Standorten in Rottweil, Schramberg und Oberndorf vertreten. „Durch die Digitalisierung besteht Potenzial, Verwaltung effizienter aufzustellen. Durch eine Optimierung können Kosten eingespart werden, die besser direkt in die Förderung zur Integration von Kundinnen und Kunden in den Arbeitsmarkt investiert werden sollten“, erklärt Thomas Dautel.
Bundesregierung muss Weichen stellen
Ruf dankte Thomas Dautel für den offenen und konstruktiven Austausch: „Das Jobcenter leistet eine wichtige Aufgabe für die Teilhabe von Menschen am Arbeitsmarkt in unserem Landkreis. Die Arbeit vor Ort kann aber nur so gut sein, wie die Rahmenbedingungen, die der Bund vorgibt. Daher bleibt zu hoffen, dass die neue Bundesregierung hier die richtigen Weichen stellt.“