Der Kindergarten Heubergring in Jettingen wird an das Nahwärmenetz angeschlossen.
Nahwärmenetze sind derzeit mit der von der Bundesregierung forcierten Wärmewende in aller Munde. Jettingen verfügt bereits seit 40 Jahren über ein Nahwärmenetz, welches die Willy-Dieterle-Halle, die Gemeinschaftsschule und das Gemeindezentrum mit Rathaus, Feuerwehrgebäude und Bücherei mit Wärme versorgt.
In den vergangenen Jahren wurde das Nahwärmenetz sukzessive erweitert. So erfolgte im Zuge der Erneuerung des Nahwärmenetzes vor 13 Jahren eine Erweiterung mit den Anschlüssen des Kindergartens Albstraße und der beiden kommunalen Mehrfamilienhäuser Teckstraße 1/1 und 1 mit insgesamt zwölf Wohnungen.
Vor sieben Jahren wurde der neue Kindergarten Regenbogen ebenfalls an das Nahwärmenetz angeschlossen und nun erfolgt mit dem 25 Jahre alten Kindergarten Heubergring der Anschluss des nächsten kommunalen Gebäudes an das Nahwärmenetz.
Vor 13 Jahren wurde die Heizungsquelle auf ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk umgestellt, welches vergangenes Jahr erneuert und mit einem zweiten Blockheizkraftwerk ergänzt wurde.
Erhebliche Effizienzverbesserung
Das Blockheizkraftwerk ermögliche im Gegensatz zu einer reinen Gasheizung eine erhebliche Effizienzverbesserung, die durch die Stromproduktion bei 90 Prozent und damit 50 Prozent besser liege als bei einer reinen Gasheizung, erklärt Bürgermeister Hans Michael Burkhardt
Der Stromverbrauch in den angeschlossenen kommunalen Einrichtungen werde während der Heizperiode vollständig durch die beiden Blockheizkraftwerke gedeckt.
Im Sommer erfolge dann die Stromversorgung über die neue 50 KW-Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des aufgestockten Kindergarten Regenbogen. Durch den Stromverbund könne eine Eigennutzung von mehr als 70 Prozent des produzierten PV-Stroms erreicht werden, was dazu führe, dass die PV-Anlage sich bereits nach drei bis vier Jahren durch die ersparten Stromkosten finanziert habe.
Photovoltaikanlagen auf Dächern
Auf den Dächern der beiden Kindergärten Albstraße und Heubergring sind seit 2006 PV-Anlagen der Jettinger „Solar Bürger Aktiv“ installiert. Auf dem Rathaus und dem Feuerwehrgebäude betreibt die Gemeinde seit 13 Jahren eine 40 KW-PV-Anlage, die nach Ablauf der garantierten Einspeisevergütung ab 2030 dann auch zur Eigenstromversorgung genutzt wird.
Der Heizungsverbund sei nicht nur effizienter und damit klimaschonender, sondern auch sehr wirtschaftlich, so Burkhardt. Die Gemeinde erziele damit eine Rendite für ihr eingesetztes Kapital, die bei rund 15 Prozent liege.
Genauso wichtig wie die effiziente Nutzung von Energie und die Herstellung von erneuerbarer Energie sei aber auch die Reduzierung des Energieverbrauchs, wie mit den energetischen Sanierungen bei der Gemeinschaftsschule und jetzt auch beim Rathaus umgesetzt, womit rund 40 Prozent der bisherigen Heizenergie eingespart werden könne.
Absicherung für Notlagen
Mit dem Nahwärmenetz im Gemeindezentrum werde aber auch eine gute Katastrophenschutzabsicherung erreicht.
Als Absicherung gebe es eine Heizölheizung, die zur Spitzenlast benötigt werde aber auch eine Ausfallsicherung darstellt, wenn die Gasversorgung nicht gesichert sei.