Die Jettinger Gemeindefinanzen haben sich im vergangenen Jahr weitaus positiver entwickelt als ursprünglich erwartet. Und auch für 2023 rechnet man im Rathaus noch mal mit einem ausgesprochen ordentlichen Ergebnis im Gemeindesäckel.
Kämmerer Matthias Baumann informierte den Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung über die aktuelle Finanzsituation der nach wie vor prosperierenden Gäugemeinde. So könnten zwischenzeitlich weitgehend belastbare Zahlen für den Jahresabschluss 2022 vorgelegt werden – und die weisen als vorläufiges Rechnungsergebnis einen Betrag von 3,65 Millionen Euro aus – was der Kämmerer als „neue Bestmarke in Jettingen“ bezeichnete. Ursache für dieses unerwartet gute Ergebnis seien neben der besseren wirtschaftlichen Entwicklung sowie der sparsamen Haushaltsführung auch außerordentliche Erträge aus der Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden.
Sehr positive Entwicklung bei Gewerbesteuer
Und auch in diesem Jahr zeichnet sich zur Jahresmitte „ein mehr als positiver Ablauf im Vergleich zur Haushaltsplanung“ ab, wie es der Kämmerer in seiner „Momentaufnahme“ formulierte. Alleine bei der Gewerbesteuer liegen die Zahlen rund 900 000 Euro über den ursprünglichen Ansätzen. So rechnet Matthias Baumann aktuell mit einem um 938 200 Euro besseren Saldo als in der Haushaltplanung angenommen. Stand jetzt würde das ordentliche Ergebnis 2023 unterm Strich somit bei 2,72 Millionen Euro liegen – wobei die Grundstückerlöse in dieser Zahl noch nicht berücksichtig seien.
2024 wird einer der schwierigsten Haushalte
Zwar verfüge Jettingen nach diesen guten Jahren über eine Rücklage, von der man zehren könne. Trotzdem rechnet man im Rathaus 2024 mit einem der „schwierigsten Haushalte für die Kommunen in den letzten Jahren“. In diesem Zusammenhang nannte Matthias Baumann die finanzielle Herausforderung durch die jüngsten Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst – die das Jettinger Gemeindesäckel voraussichtlich um zusätzliche 600 000 Euro belasten werden.
Zudem würden sich die Personalkosten in den Kindergärten durch die beiden neuen Gruppen im Heubergring weiter nach oben entwickeln, während steigende Energiekosten den kommunalen Haushalt ebenfalls belasten dürften.
Man rechnet mit deutlich steigender Kreisumlage
Angesichts der zunehmenden Verluste bei den Kreiskliniken und den wachsenden Baukosten beim Großprojekt Klinikneubau befürchtet man in Jettingen, dass die Kreisumlage in den nächsten Jahren merklich steigen wird.
„Der Ausblick ist zwar düster“, machte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt mit Blick auf die Prognosen für die kommenden Jahre allerdings auch deutlich, dass man sich in Jettingen noch in einer komfortablen Situation befinde. Und so würden die voraussichtlichen Zahlen für dieses Jahr bei den Herausforderungen der kommenden Jahre helfen. Vor diesem Hintergrund laute die Botschaft des Bürgermeisters: „2023 sieht es sehr gut aus und das ist ein erfreulicher Haushalts-Zwischenstand“.