Ein Silberstern mehr auf der Schulter: Steffen Ruß, Kommandant der Jettinger Feuerwehr und Markus Priesching, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Böblingen, befördern Michael Prokein, Klaus Rinderknecht und Rainer Haag zu Oberbrandmeistern (von links). Foto: Zabota

Bei der Hauptversammlung der Jettinger Feuerwehr zeigen sich Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft – es gab zahlreiche Ehrungen und Beförderungen. In diesem Jahr steht zum 150-jährigen Bestehen ein großes Fest an.

Jettingen - Kein Großeinsatz 2022. Auch die Feuerwehr ist immer froh, wenn nichts Schlimmes passiert. So auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Jettingen, die im vergangenen Jahr zwar 44 Einsätze zählte, aber etwas Großes war eben nicht dabei. Die Bilanz des gesamten Jahres 2022 war unter anderem Thema der Jahreshauptversammlung im Gemeindezentrum.

Der Mehrzweckraum des Gemeindezentrums war gut gefüllt, denn fast alle 58 Mitglieder der Einsatzabteilung waren da. Insgesamt hat die Feuerwehr Jettingen 82 Mitglieder, wie Kommandant Steffen Ruß berichtete. Mit dem Besuch der Übungen zeigte sich Ruß zufrieden. 72,5 Prozent der Einsatzabteilung waren bei den Übungen dabei, im Jahr vor Corona seien es aber 84 Prozent gewesen. "Ich hoffe, dass wir uns hier wieder deutlich Richtung 80 Prozent verbessern", so Ruß.

Verursacht durch die veränderte politische und wirtschaftliche Lage habe sich die Führung im vergangenen Jahr auch mit Themen wie Stromausfall und Stromabschaltung beschäftigen müssen, so der Kommandant.

Der Neubau des Feuerwehrhauses war ebenfalls eines der Themen, welche die Wehr 2022 begleitet hätten. Ruß: "Die Planungen und Vorbereitungen sind interessant, da der Standort trotz seiner aus feuerwehrtaktischer Sicht idealen Lage doch ein paar spannende Aspekte hat, die im Bebauungsplanverfahren berücksichtigt werden müssen."

Meiste Einstätze in der Freizeit

Details zu den Einsätzen gab der stellvertretende Kommandant und Einsatzleiter Michael Prokein. Prokein wies darauf hin, dass es sich bei der Mehrzahl der Einsätze um Brände handelte, und weniger um Hilfeleistungen. Außerdem würde sich der Einsatz in der Mehrzahl der Fälle (28/16) in der Freizeit abspielen, also nach 18 Uhr oder am Wochenende.

Die Altersabteilung der Jettinger Wehr besteht jetzt aus zehn Kameraden, wie deren kommissarischer Leiter Karl-Eugen Schweikert berichtete. Die Jugendfeuerwehr habe 14 Mitglieder, so deren Leiter Felix Padberg, nachdem eine erfolgreiche Flyeraktion an der Gemeinschaftsschule acht Neuzugänge gebracht habe.

Bürgermeister Hans Michael Burkhardt erinnerte an die Gründung der Feuerwehr (in Oberjettingen) vor 150 Jahren. Damals hätten auf Anhieb 40 von 600 Bürgern mitgemacht, allerdings sei die Brandgefahr größer und das Löschen aufwendiger gewesen. "Damals wie heute ist Zusammenstehen ein wichtiges Gut", sagte Burkhardt und dankte den Feuerwehrfrauen und -männern für deren Engagement.

Viele Gründe zum Feiern

Es werde in 2023 viele Gründe zum Feiern geben, unter anderem dieses Jubiläum. Geplant sei, ein großes Fest zu veranstalten – wenn das Rathaus fertig renoviert ist, der Partnerschaftsplatz ebenso, mit allen Bürgern und Vereinen. "Das passt zur Feuerwehr", so Burkhardt.

Der Bürgermeister beantragte dann die Entlastung (einstimmig), Neuwahlen gab es diesmal nicht, aber eine Reihe von Ehrungen und Beförderungen.

Ann Kathrin Rebec verabschiedet sich nach sieben Jahren Dienstzeit wegen Umzugs, neu in der Einsatzabteilung ist Jonathan Ruß. Der Kommandant: "Ich freue mich, dass mein Sohn jetzt auch bei der Feuerwehr ist." In den Kreis der Feuerwehrfrauen und -männer stiegen Katharina Kouniou, Lukas Kaiser und Jan Radwan auf. Samuel Kirn und Sebastian Kollmar tragen jetzt den Dienstgrad des Oberfeuerwehrmanns, Steffen Mayer ist nun Hauptfeuerwehrmann. Oberlöschmeister wurden Timo Nestle und Markus Braun, Brandmeister Harald Knoll und Oberbrandmeister Rainer Haag, Klaus Rinderknecht sowie Michael Prokein.

Geehrt wurden für 25 Jahre Dienstzeit Markus Lehns und für 40 Jahre Michael Veigel.