Regierungspräsident Johannes Schmalzl (rechts) zu Gast bei Bürgermeister Hans Michael Burkhardt. Foto: Katzmaier

Regierungspräsident Schmalzl sieht gut Chancen für Jettinger Aufstockungsantrag über weitere 1,4 Millionen Euro.

Jettingen - Die Gemeinde Jettingen kann bei ihren Sanierungsplänen in Oberjettingen auf die weitere Unterstützung des Landes hoffen. Zumindest signalisierte Regierungspräsident Johannes Schmalzl bei seinem Besuch gestern, dass die Chancen auf die zusätzlich angeforderten 1,4 Millionen Euro gut stehen, wenngleich nicht am Stück.

"Wer A sagt, muss auch B sagen", brachte es Regierungspräsident Johannes Schmalzl auf den Punkt, dass man nach dem Bau der Nordumfahrung von Oberjettingen nun natürlich mit Maßnahmen innerorts den nächsten Schritt tun muss. Genau genommen viel Schritte, von denen einige schon getan sind, wie Bürgermeister Hans Michael Burkhardt dem Behördenleiter aus Stuttgart bei seinem Gemeindebesuch am Donnerstagvormittag erläuterte 400.000 von den zunächst 800.000 Euro aus dem Landessanierungsprogramm flossen beispielsweise in private Maßnahmen.

21 Verträge wurden mit Hauseigentümern geschlossen. Insgesamt werden in diesem Bereich 2,1 Millionen Euro investiert. Nachdem auch die Gemeinde schon Sanierungsmaßnahmen angegangen ist, braucht es nun frisches Geld, um weitere Maßnahmen umzusetzen. Das größte der anstehenden Projekt ist die kürzlich vom Gemeinderat beschlossene Umgestaltung des Marktplatzes und des ihn umgebenden Bereiches. Die dafür kalkulierten Kosten liegen laut Burkhardt bei rund 1,3 bis 1,7 Millionen Euro. Mit der Umsetzung würde man gerne noch in diesem Jahr beginnen.Andere Maßnahmen haben   einen teilweise weniger festgezurrten Zeitplan.

Dazu gehört die Entwicklung von Betreutem Wochen in Oberjettingen, weil man nach Unterjettingen auch in diesem Ortteil ein Angebot haben möchte. Die Entwicklung von Bauplätzen, wenn man es schafft, das ehemalige Cafè Niethammer zu erwerben oder auch die Entwicklung im Baugebiet Amsel.

Schmalzl wollte nun seinerseits keine Zusage für weitere Mittel aus dem Landessanierungsprogramm geben, zumal dies Entscheidung des Ministeriums sei. Das Regierungspräsidium gebe die Empfehlungen weiter. Und von daher hat Jettingen offenbar gute Karten, wenngleich Schmalzl darauf hinwies, dass angesichts eines vielfach überzeichneten Förderprogramms die Mittel nicht auf einmal fließen werden. Jettingen, das Schmalzl als Musterbeispiel für das Erfolgsmodell kommunale Selbstverwaltung bezeichnete, habe bislang mit sieben Projekten aus dem Topf Landessanierungsprogramm profizieren können. So flossen 4,2 Millionen Euro in die Gäugemeinde.Sowohl Regierungsprädisent als auch Bürgermeister unterstrichen, dass die Nordumfahrung ein gelungenes Werk sei. Die Verkehrsbelastung ist laut Gutachten von 17.400 auf 5500 Fahrzeuge am Tag gesunken.

Gleichwohl wünscht sich Jettingen weitere Verbesserungen. So gibt es noch 700 Meter B28 aus Richtung Herrenberg zum Friedhof Oberjettingen, die als vermeintlich schnellere Abkürung genutzt werden. Der anvisierten Rückbau zum Feldweg ist laut Schmalzl rechtlich nicht einfach. Er schlug eine Erörterung mit Fachleuten aus dem Landratsamt und dem Regierungspäsidium vor.Nichts ganz so schnell werden vermutlich auch Fördermittel für den geplanten Radweg in Richtung Herrenberg fließen.

600.000 Euro braucht es, um eine 3,5 Kilometer-Lücke zu schließen.Am Herzen liegt der Gemeinde Jettingen auch die am Montag  dieser Woche genehmigte Gemeinschaftsschule. Gemeinderat Gerd Walter (CDU) verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass die zugesagten Lehrerstellen auch tatsächlich besetzt werden. »Wir können nur erfolgreich sein, wenn die zugesagten Stunden eingehalten werden«, unterstrich Walter.