Selbst Elternabende und Elternbeiratssitzungen fanden an der GMS online statt. Jüngst erntete die Schule auch sehr viel positiven Zuspruch seitens der Elternschaft für den Online-Informationsabend der Klassenstufe 4, der vielerorts bisher nicht stattgefunden hat.
Doch genauso wenig, wie es eine Pandemie als Auslöser brauchte, ist die schulische Weiterentwicklung nicht durch die Krise geprägt. Stets ist der Anspruch an Jettingens weiterführender Schule, dass die aktuellen Entwicklungen auch in Zukunft Sinn machen und einen Mehrwert haben. Daher geht es zum Beispiel nicht nur um die Ausstattung mit mobilen Endgeräten, sondern um deren dauerhaften Einsatz im Unterricht und zwar so, dass Unterricht dadurch eine neue Qualität bekommt beziehungsweise ein Mehrwert erzeugt wird, den es ohne Digitalisierung nicht gäbe. Jettingens Rektor hat hier eine klare Sichtweise: "Durch ein Tablet wird Unterricht nicht per se besser. Schlechter Unterricht mit einem Tablet ist eben schlechter digitaler Unterricht."
Zeitgemäße Bildung soll nicht den Geldbeutel der Eltern belasten
Die Gemeinschaftsschule in Jettingen verfolgt einen ganzheitlichen und vielfältigen Ansatz, der allen Schülern Zugang zu zeitgemäßer Bildung ermöglichen soll. Dabei ist der Schule sehr wichtig, dass diese Teilhabe nicht durch den Geldbeutel der Eltern bestimmt werden darf. So nimmt man sich in der Gäugemeinde Zeit, um neue Projekte gut zu planen und diese vor allem auch langfristig zu sichern. Wenn die Planung dann aber steht, erfolgt die Umsetzung unmittelbar und so werden alle Klassen ab Klassenstufe 7 mit Tablets für jeden Schüler ausgestattet. "Finanziell fair ist dabei das Gebot der Stunde", ergänzt Brucker. Die Eltern können nämlich selbst entscheiden, ob sie ein Tablet über drei Schuljahre hinweg finanzieren, direkt kaufen oder ob sie ein kostenloses Leihgerät der Schule haben möchten. Für den Unterricht und das Lernen mache dies überhaupt keinen Unterschied. "Eine solche individuelle Lösung ist natürlich nur mit starken und verlässlichen Partnern möglich", heißt es in einer Pressemitteilung der Schule. Neben der Gemeinde Jettingen als Schulträger und dem Förderverein "Jettinger Schulen e.V." ist es bei diesem Projekt besonders die Vector-Stiftung aus Stuttgart, die mit einer Spende im fünfstelligen Bereich dafür sorgte, dass dieses Projekt nicht nur eine Eintagsfliege ist, sondern eine dauerhafte Implementierung ins Schulkonzept erfolgen konnte.
Um als "Digitale Schule" ausgezeichnet zu werden braucht es aber mehr. Ein klarer und strenger Kriterienkatalog erlaubte den ausgezeichneten Schulen eine Standortbestimmung vorzunehmen. Insgesamt in fünf Bereichen mussten die Schulen nachweisen, dass sie über eine entsprechende Profilbildung verfügen. Hierbei handelt es sich um die Bereiche "Pädagogik und Lernen", "Qualifizierung der Lehrkräfte", "Regionale Vernetzung", "Konzept und Verstetigung" sowie "Technik und Ausstattung". Diese Module sind an der KMK-Strategie "Bildung in der digitalen Welt" orientiert und wurden von Experten sowie Wissenschaftlern entworfen; die Ehrung selbst ist wissenschaftlich basiert, verbandsneutral und unabhängig.
Die nun ausgezeichneten Schulen erfüllten in all diesen Bereichen die benannten Vorgaben, was den Schulen wiederum detailliert mitgeteilt und dargestellt wurde. Die Gemeinschaftsschule Jettingen, welche sich erstmals beworben hatte, erreichte dabei auf Anhieb das so genannte EXPERT-Level, was dem zweithöchsten Level entspricht. "Dieses herausragende Ergebnis freut mich unheimlich und bestätigt, welche tolle Arbeit mein Kollegium hier in Jettingen tagtäglich leistet. Es bestätigt aber auch den Weg, den wir als Schule eingeschlagen sind. Dieser ist in der Form aber auch nur dank unserer Unterstützer möglich", freut sich Schulleiter Dominic Brucker.
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