Hoch her ging es beim Jettinger Showtanzabend. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Bei den Jettinger Narren ging es am Wochenende richtig rund / Nachtumzug wird es wohl nicht mehr geben

Bei der Jettinger Narrenzunft geht es derzeit hoch her: Ein närrischer Termin jagt in diesen Tagen den anderen, denn in der fünften Jahreszeit strömen die Jettinger Showtanzgruppen, Richtplatzhexen, Brunnenteufel oder auch Hopfe in alle Himmelsrichtungen, um sich an zahlreichen Brauchtumsabenden oder Umzügen zu beteiligen.

Jettingen. Echte Höhepunkte der närrischen Tage in Jettingen bildeten am Wochenende die Showtanz- und Brauchtumsabende und vor allem die Kinderfasnet in der Willy-Dieterle-Halle.

Mit dem ersten Showtanzabend in der Vereinsgeschichte feierte die Jettinger Narrenzunft jetzt eine absolut gelungene Premiere. "Wir hatten volles Haus und ein tolles Programm", freute sich Zunftmeister Marcus Gluth. Das "schreit zwar nach einer Wiederholung", doch mit Blick auf den großen Aufwand lässt er eine Neuauflage im Moment noch offen. "Da sind schon einige Leute im Einsatz", weiß der Zunftmeister.

Beim Debüt konnte sich das Programm echt sehen lassen, wobei ein Auftritt der Jettinger Mini-Flames mit ihrem Tanz "Auf dem Oktoberfest" den Auftakt bildete. Unter dem Motto "Im Traum des Feenwaldes" stand anschließend der Tanz der Mystery Flames, die jetzt ebenfalls ein Heimspiel hatten. Weitere Showtänze rundeten das abwechslungsreiche Programm ab, doch für Riesenstimmung sorgten ebenso die Guggamusiker der Hausemer Schnaidrebbler und der Edafetzer aus Ehningen.

Die Kinderfasnet tags darauf war auch in diesem Jahr wieder ein echter Renner, denn die Veranstalter von der Narrenzunft zählten über 800 Besucher in der Willy-Dieterle-Halle. "Das zeigt, dass wir da alles richtig machen", betonte Marcus Gluth und lobte den Jugendausschuss.

Längst habe es sich eben herumgesprochen, dass bei der Jettinger Kinderfasnet richtig was geboten ist, so der Zunftmeister. Dabei stand die Kinderfasnet in diesem Jahr unter dem Motto "Oktoberfest" – und so konnte Moderator Werner Schrade etliche Highlights im dreistündigen Nachmittagsprogramm ankündigen – darunter eine fetzige Aufführung der Jettinger Mini-Flames.

Gäste aus Hochdorf, Ostelsheim und Calw mit von der Partie

Mit von der Partie waren daneben die Daxis der Hochdorfer Narrenzunft, die Narrenfreunde aus Ostelsheim und die Narrenzunft Unterschwandorf. Nicht fehlen durfte auf dem närrischen Programm natürlich eine Polonaise durch die ganze Halle, aber passend zum Thema gab es zudem Spiele und eine Kostümprämierung.

Hoch her ging es am Samstagabend in der Halle und dem angrenzenden Barzelt noch einmal beim Brauchtumsabend mit etlichen Showtänzen und fetziger Guggamusik. Auf der Bühne standen unter anderem die Mystery Flames und die Narrenzunft aus Calw.

Verzichten wird die 1994 gegründete Narrenzunft mit ihren rund 80 Hästrägern jetzt auf einen närrischen Umzug in Jettingen. Im letzten Jahr stand ja ein großer Jubiläumsumzug auf dem Programm, und in den Jahren davor war der Jettinger Nachtumzug eine echte Marke. Doch Nachtumzüge wird es nun aber auch in Jettingen wohl nicht mehr geben, denn Marcus Gluth macht deutlich: "Die Straße ist abends nicht mehr kontrollierbar". Mit Blick auf den zügellosen Alkoholkonsum unter Jugendlichen seien Nachtumzüge allgemein rückläufig – denn "andere Zünfte haben dieses Problem ebenfalls". Und so werden Umzüge in Jettingen künftig nur noch tagsüber stattfinden, wobei der Zunftmeister noch offen lässt, ob man auf einen zweijährigen Rhythmus geht oder Umzüge nur in Jubiläumsjahren auf die Beine stellt.

In den kommenden Tagen geht es für die Jettinger Hästräger noch mal richtig rund. So beteiligen sich die Narren aus dem Gäu unter anderem an den Umzügen in Ehningen, Altingen, Mössingen, Deckenpfronn oder Ergenzingen. Am Faschingsdienstag neigt sich die närrische Zeit allerdings auch in Jettingen langsam aber sicher wieder dem Ende zu, denn am Abend findet mit schaurigem Geheul die obligatorische Fasnetsverbrennung beim Vereinsraum in der Schulstraße statt. Am Aschermittwoch treffen sich die Mitglieder der Zunft schließlich zum Katerfrühstück im Vereinsraum.