Das Haus, wo die Parkplätze entstehen sollen, ist schon abgerissen worden. Foto: Trommer

Gemeinderat: In Oberjettinger Ortsmitte wird Parkraum geplant. Kosten belaufen sich auf etwa 65.300 Euro.

Jettingen - Ausführlich hat der Gemeinderat Jettingen den Neubau eines Parkplatzes in der Herrenberger Straße diskutiert. Da im Ort Stellplätze Mangelware sind, ist das Interesse am Thema gleichbleibend groß.

Im Rahmen der aktuellen Umgestaltung der Ortsmitte in Oberjettingen soll ein zusätzlicher Parkplatz entstehen. Der aktuelle Stand der Planung wurde in der Sitzung von Sven Müller vom Büro Mayer Ingenieure aus Böblingen vorgestellt. Die Kostenschätzung dazu beläuft sich auf 65.300 Euro.

Der vorgesehene Platz befindet sich gegenüber dem Marktplatz und der Kirche, neben der Bäckerei Werner. Das vormals dort befindliche Haus ist abgerissen, und so konnte das Gelände näher in Augenschein genommen und detailliert untersucht werden.

Besonders zu beachten ist hier laut Ingenieur Müller die höhenmäßige Anpassung. Die angrenzend an das Gelände des geplanten Parkplatzes befindliche Tiefgarage sollte laut ihm eher nicht als potenzieller Stellplatz eingeplant werden. Das aus verschiedenen Gründen, unter anderem aus einer Unsicherheit über die Beschaffenheit der Decke dieser Tiefgarage.

Geplant sind momentan sieben Stellplätze, wie sich aber im Lauf der Debatte herausstellte, ist für das Jettinger Gremium hier noch vieles zu klären. So forderte Hans Martin Haag an dieser Stelle einen weiteren Behindertenparkplatz, Birgit Seeger sprach sich dagegen aus und wies darauf hin, dass gleich um die Ecke bei der Kulturscheuer ein solcher ausgewiesen sei. Sie hatte aber ganz andere Pläne und bat Müller, sich in der Nachbargemeinde Mötzingen einen Parkplatz anzusehen, der einen Halbkreis darstelle, was ihrer Meinung nach sehr gelungen sei.

Hans-Martin Ott machte darauf aufmerksam, dass beim Thema Parkplätze in Jettingen wirklich Handlungsbedarf bestehe, immer mehr Flächen würden wild zugeparkt. Allerdings sah er Probleme für viele Autofahrer bei der jetzt vorgestellten Aufteilung, wozu ihm aus dem Rat beigepflichtet wurde. Auf Nachfrage teilte Sven Müller mit, dass man sich momentan noch in der Vorplanungsphase befindet und daher Änderungen und neue Ideen erwartet und beachtet werden können.

Vorgestellt wurde auch ein sogenanntes Taktiles Leitsystem. Dieses solle sehbehinderten Menschen ermöglichen, anhand des Bodenbelags zu erkennen, wo genau die Fußgängerampel ist und ob sie grün zeigt. Eine Art Führungsrinne kann von dem blinden Menschen mit dem Stock ertastet werden, diese führt zu einer Fläche mit Noppen, die signalisiert: Stopp hier ist der Überweg. Das Ampelsignal soll über ein Vibrationspad wahrgenommen werden. Die Baukosten insgesamt für die Umgestaltung der Ortsmitte belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro und sind damit im Rahmen. Bürgermeister Hans Michael Burkhardt teilte mit, dass die Ortsdurchfahrt wohl Mitte Mai wieder frei sein wird.