Auf der Leinwand gab es auch bildhafte Erinnerungen. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Gemischter Chor des Gesangvereins Unterjettingen begeistert mit Konzert im Bürgersaal

Jettingen. Mit dem Leitgedanken "Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder" erinnerte der Gemischte Chor des Gesangvereins Unterjettingen im bis auf den letzten Platz gefüllten Bürgersaal in einem bemerkenswerten Jubiläumskonzert an sein 40-jähriges Bestehen.

Da war zunächst der Mut, an die erfolgreichen Konzerte des Gemischten Chores mit einigen der herausragenden Chorwerke zu erinnern und trotzdem den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen. Dies gelang durch ein vom Chorleiter Peter Eisele zu einem großen dynamisch angelegten Bogen zusammengefassten Medley, der zudem auf die aktuellen besetzungsmäßigen Bedingungen des Chores reagierte, indem er die originalen Chorsätze neu arrangierte.

So wechselten sich unmittelbar aufeinanderfolgende musikalische Stile unterschiedlichster Prägung ab, die typisch waren für die Chorszene der vergangenen Jahrzehnte. Paul Zoll, Willy Trapp, Walther Schneider, Otto Groll und dann der bis heute für Chöre hoch eingeschätzte Friedrich Silcher waren einige der Protagonisten für Laienchöre.

Eine für die Sängerinnen und Sänger des Unterjettinger Chores doch sehr beachtenswerte Leistung, sich rasch auf diesen ständigen Wechsel der Chorgattungen einzustellen. So konnte Eisele, der den Gemischten Chor von der Gründung an leitet, ein ungewöhnliches Konzept für dieses Konzert verwirklichen.

Die Programmfolge gestaltete sich nämlich aus den Konzerten des Chores vom ersten Auftritt 1979 mit der Uraufführung des Jettinger Heimatliedes bis hin zum kabarettistischen Liederabend 2017 mit dem ironisch heiteren Potpourri nach Melodien berühmter Komponisten auf die Melodie von "Guter Mond, du gehst so stille".

Dies führte zu einem bunten, kurzweiligen Melodienreigen von klassischen Chorsätzen über Operettenmelodien von Robert Stolz (Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen, Adieu, mein kleiner Gardeoffizier), Volksliedbearbeitungen, Folklore aus Europa und Nordamerika, mit bester Unterhaltungsmusik von Walter Kollo und Gerhard Winkler (Warte nur ein Weilchen, O mia bella Napoli, Frühling in Sorrent) bis hin zu Liedern aus Filmen der 20er- und 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts (Das gibt’s nur einmal), Studentenliedern (In jedem vollen Glase Wein, Kurfürst Friedrich von der Pfalz), Schlagern (Bianca) und zu der Erinnerung an die Aufführung des satirischen Choricals "Wen die Götter lieben".

Margit Arndt-Leibinger am Klavier und Ralf Brendle am Akkordeon sorgten mit Können und großem Einfühlungsvermögen für Sicherheit beim Chor durch ihre notwendige instrumentale Unterstützung.

Bemerkenswert am Konzert waren auch die Bilddokumente aus den entsprechenden Konzerten des Chores, die mittels Beamer gezeigt wurden.

Manfred Kramer erinnerte in einigen kurzweiligen Anmerkungen an die Gründung des Gemischten Chores, die er 1978 als damaliger Vorsitzender bekannt gab, und an Fritz Niethammer, der den Text des "Jettinger Heimatliedes" geschrieben hatte. Zudem erwähnte er das musikalische Zusammenwirken mit Ralf Brendle seit gut 25 Jahren, der dafür ein schwungvolles Solostück auf der Blues Harp spielte.

Beim Erinnern an das Projekt "Volksliedersingen", welches über mehrere Jahre vom Verein angeboten wurde, lud er die Zuhörer zum gemeinsamen Singen von Silcherliedern und von "Heute hier, morgen dort" ein.

Der Vorsitzende Wolfgang Leicht vom Gesangverein Unterjettingen, zu dem auch die Blackbirds Jettingen gehören, nannte unter Beifall aller Anwesenden alle Sängerinnen und Sänger, die seit der Gründung des Chores dabei sind, namentlich. Zudem wies er auf die herrlich herbstlich dekorierte Halle hin, bedankte sich beim Männertrio "Spätlese" (mit Bernhard Scheiner, Jürgen Wollschläger und Peter Eisele), die beim Konzert mit ihren stimmungsvoll vorgetragenen alten, teilweise unbekannten Liedern und mit Stephan Remmlers "Einer ist immer der Loser" ebenfalls an für den Verein wichtige Lieder erinnert haben, und bedankte sich auch bei den Blackbirds, die für das leibliche Wohl zuständig waren.

Als Zugabe sang das Trio Spätlese noch als Bestätigung eines erinnerungswürdigen Konzertabends "Freund, ich bin zufrieden".