Szene aus der Komödie "Diese Kunstbanausen", die am kommenden Samstag noch einmal zu sehen ist. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Fleggafeager: Theatergruppe des VfL Oberjettingen startet mit einem Dreiakter ins neue Jahr

Auch nach mehr als 40 Jahren strahlt das alljährliche Theaterstück der Fleggafeager des VfL Oberjettingen große Anziehungskraft aus und lockt massenhaft Zuschauer in die Willy-Dieterle-Halle. Bei "Diese Kunstbanausen" dreht sich alles um einen Malermeister, der sich als "Meistermaler" aus einer finanziellen Misere herausmanövrieren möchte.

Oberjettingen. Der Vorsitzende Heinz Stephan begrüßte die zahlreichen Gäste in der nahezu voll besetzten Willy-Dieter-Halle zur Premiere der Komödie "Diese Kunstbanausen" aus der Feder von Beate Irmisch. Den Dreiakter hatten sich die Akteure des VfL Oberjettingen ausgewählt, um mit der Geschichte rund um Malermeister Ernst Pinsel in seinem Dasein als Künstler Ernesto Pinsel bei insgesamt drei Aufführungen das Publikum zu erfreuen. In seinen Begrüßungsworten thematisierte Stephan den Neubau des Spielplatzes "Blaue Kiste". Im Bewirtungstrakt der Halle waren Spendenboxen aufgestellt, die während der Theaterabende gefüttert werden konnten.

Bei dem rund zweistündigen Stück "Diese Kunstbanausen" standen vier Damen und fünf Herren auf der Bühne. Diese präsentierte sich mit liebevoll gestalteten Kulissen und zeigten die Wohnstube von Maler Pinsel und seiner Familie. Der ganze Wohnraum stand voller Malutensilien. Auf einer Staffelei befand sich ein im Entstehen befindliches Bild, das ein Gesäß zeigte und die Überschrift "Nöfrötöte" trug. Die Farbpalette lag auf einem Stuhl und überall an den Wänden hingen Bilder – sogenannte Kunstwerke vom selbst ernannten Künstler Ernesto Pinselo, der sich mit diesem Namen in Großbuchstaben an der Wohnzimmerwand verewigen ließ. Die gemalten Bilder in fürchterlichen Farben machten jedoch aus dem gelernten Malermeister noch lange keinen Meistermaler und das ließ ihn sein Umfeld auch hemmungslos wissen.

Ernst Pinsel, gespielt von Volker Ruff, träumte davon, mit seiner durchgeknallten Wischiwaschi-Malerei das große Geld einzunehmen. Da er seinen Beruf als Maler und Raumausstatter vernachlässigte und Geldknappheit herrschte, ging der Gerichtsvollzieher Heino Kuckuck (Kai Pauschert) ständig bei ihnen ein und aus und machte dabei seiner Frau Johanna Avancen. Sie wurde gespielt von Claudia Derichs.

Von den Geschwistern Lilo und Gernot Schnakenköter (Carolin Schneid und Raphael Renz), zwei hochnäsigen Galeristen, erhielt der seitens seiner Schwiegermutter als "missratener Leinwandbeschmutzer" bezeichnete Maler Pinsel ein schlechtes Angebot zum Verkauf seiner Bilder. Gemeinsam mit Malermeister Herbert Saftig (Stefan Roll) schmiedete er einen Plan, um sein eigenes Ableben zu inszenieren und damit den Preis seiner Kunstwerke in die Höhe zu treiben.

Anita Pauschert führte nicht nur Regie, sie schlüpfte auch in die Rolle der Schwiegermutter Traude, die kein gutes Haar an ihrem malenden Schwiegersohn ließ. Sie hält ihn für einen Faulenzer, Parasiten und einen vom Staate Nimm. In der Rolle als Wachtmeister Otto Specht war Klaus Nestle zu sehen. Nicht zu sehen waren die beiden Souffleusinnen Michaela Steinborn und Ute Cordes, die aufgrund der Textsicherheit der Akteure wenig zu tun hatten.

Bei der Premiere gab es reichlich Zwischenapplaus und jede Menge Gelegenheit für herzhafte Lacher trotz teils bekannter Witze und Floskeln. Die Fleggafeager hatten das im Hochdeutschen geschriebene Stück im Dialekt aufgeführt und mit Lokalkolorit angereichert. Das Publikum war begeistert und applaudierte kräftig, nicht zuletzt für die guten Leistungen aller Akteure.

Wie das Stück sich weiterentwickelte, als eine Wodka-Millionärin auftauchte und sämtliche Bilder von Ernst für viel Geld erwerben wollte und letztlich wegen der Tratschtante Klothilde Schnack (Marga Benesch) total aus dem Ruder läuft, soll hier nicht verraten werden, da das Stück am kommenden Samstag, 18. Januar, ab 19.30 Uhr ein weiteres Mal gezeigt wird. Auch an diesem Abend öffnet die Halle bereits zwei Stunden vorher. Die Gäste werden durch den VfL im abgetrennten Bereich der Halle mit Getränken und Essen, auch während der Pausen zwischen den Akten, an nett dekorierten Tischen bewirtet.

Karten gibt es im Vorverkauf bei der Kreissparkasse Ober- und Unterjettingen, Metzgerei Matzel und Metzgerei Klink. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.