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Vier Jahre lang konnte Jettingen keine Areale anbieten / ING-Park für kleine Firmen ungeeignet

Der Bebauungsplan "Gewerbegebiet Ankental-West" in Jettingen hat die nächste Hürde genommen. Während derzeit bereits der Aufkauf der im Bebauungsplangebiet liegenden Flächen erfolgt, gab der Gemeinderat grünes Licht für den Vorentwurf und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange.

Jettingen. Hauptanliegen des Entwurfs ist es, der bestehenden Firma E+E Verpackungstechnik eine Erweiterung ihres Betriebes in westlicher Richtung zu ermöglichen, und in diesem Zusammenhang weitere Gewerbeflächen zu schaffen. Wie Bürgermeister Hans Michael Burkhardt in Erinnerung rief, könne die Gemeinde schon seit vier Jahren keine Gewerbebauplätze anbieten – obwohl es immer wieder Anfragen nach kleineren Gewerbeflächen gebe. Für kleinere Jettinger Betriebe ist der ING-Park auf dem früheren Kasernengelände jedoch keine Alternative. Ein Problem dabei: Bis 2003 befand sich der jetzt überplante Bereich zwar noch als Gewerbefläche im Bestand des Flächennutzungsplans, wurde dann aber im Zuge der Jettinger Gewerbeflächen im interkommunalen Gewerbepark ING auf dem Eisberggelände herausgenommen. Derzeit läuft die Änderung des Flächennutzungsplans, um die Gewerbeflächen wieder auszuweisen.

Kein Einzelhandel im neuen Gebiet

Wie Planer Marcus Philipp den Räten erläuterte, sollen auf den geplanten Bauplatzflächen von 38  200 Quadratmetern deshalb auch kleingewerbliche Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe zulässig sein. Nicht zugelassen werden unter anderem Vergnügungsstätten, Diskotheken oder Spielhallen – aber auch Wohnungen sowie Einzelhandelsbetriebe soll es hier nicht geben.

Wie aus dem aktuellen Umweltbericht für das "Gewerbegebiet Ankental-West" hervorgeht, wird im Planentwurf nur ein geringes Konfliktpotenzial gesehen. Zwar würden landwirtschaftliche Flächen verloren gehen, doch seien diese nicht besonders hochwertig – und es sind zudem keine Biotop-Verbundflächen betroffen. Für die Feldlerche müssten aber Ausgleichsfenster angelegt werden.

"Es wird halt wieder Boden versiegelt"

Nach wie vor gibt es im Gemeinderat auch die eine oder andere kritische Stimme zu dem Vorhaben. So findet es Alexander Steinborn von der Freien Wählern weiter schade, dass das Gewerbegebiet so groß werde. SPD-Rat Wilhelm Kern betonte: "Es wird halt wieder Boden versiegelt, da blutet mir schon etwas das Herz." Kein Wunder also, dass beide Räte dem Beschlussvorschlag nicht folgten.