Die Linksabbiegerspur hat den Verkehrsfluss in Jettingen deutlich entschärft.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Linksabbieger: Kosten unter Planansatz

Jettingen. Erschließung, neue Zufahrt und Linksabbieger zum Gewerbegebiet Oberjettingen-West sind seit Ende Juli fertig. Was das Projekt gekostet hat, erfuhr jetzt der Jettinger Gemeinderat. Eine Frage steht jedoch noch im Raum: Ist eine Ablösesumme an das Land als Straßenbaulastträger zu zahlen?

Was die Gesamtkosten angeht, hatte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt gute Neuigkeiten: Mit rund 1,714 Millionen Euro liegen diese um rund 486 500 Euro unter dem Planansatz von rund 2,22 Millionen Euro. Allerdings lagen die Kosten auch knapp 119 000 Euro über der Schätzung vom Februar 2019.

Die Mehrkosten sind auf zusätzliche Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers in der Wasserschutzzone zurückzuführen, die vom Landratsamt gefordert wurden. Auch an Beschilderungskosten kam noch Unerwartetes dazu. Aus Ablösungen für Erschließungsbeiträge kamen 974 000 Euro zusammen, was im Gegensatz zu den erwarteten 800 000 Euro Mehreinnahmen bedeutet.

Das Land als Straßenbaulastträger fordert nach dem Bau des Linksabbiegers eine Ablösesumme, da der Linksabbieger künftig zu höheren Unterhaltungskosten führt. Ursprünglich sollte die Gemeinde 259 000 Euro zahlen, inzwischen beläuft sich die Forderung auf 178 000 Euro, wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Nach Meinung der Gemeinde sollte jedoch gänzlich auf eine Ablösesumme verzichtet werden. Durch den Ausbau der Straße habe Jettingen "nicht nur einen Mehrwert für den Straßenbaulastträger geschaffen, sondern auch die bisher nicht erfolgten Arbeiten zur Verbesserung des Grundwasserschutzes durchgeführt". Hinzu kommt, dass sich das Land weder wie ursprünglich zugesagt an den Kosten für den Geh- und Radweg beteiligt habe, noch die Kostenbeteiligung für die Erneuerung der Straßendecke in Höhe von rund 30 000 Euro bisher bezahlt habe.