Der Zeitaufwand werde für die Jäger immer größer. Foto: dpa

Kosten für Wildschäden werden künftig untereinander geteilt. Maisanbau nimmt zu.

Jettingen - Weil in Jettingen immer mehr Mais angebaut wird, werden auch die Wildschäden zunehmen. Das bedeutet mehr Arbeit für die Jäger. Die haben jetzt eine solidarische Wildschadenskasse ins Leben gerufen.

 

Die Situation der Jäger hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Ihre Arbeit werde immer schwieriger, sagte der Jettinger Hauptamtsleiter Peter Holzhauer vor dem Gemeinderat, der in dieser Woche seine Zustimmung für die Verlängerung der Jagdpachtverträge bis 2021 gab. Der Zeitaufwand werde für die Jäger immer größer, zeigte der Hauptamtsleiter auf, was die Pachtpreise – wie auch in den Nachbarkommunen – fallen lässt. Da nun immer mehr Mais angebaut werde, speziell zum Betrieb von Biogasanlagen, rechnet Holzhauer damit, dass auch die Wildschäden zunehmen werden.

Das kostet die Jäger bares Geld: Kommt es in einem Jagdbezirk zu einem Verbiss, wird der jeweilige Pächter mit bis zu 300 Euro zur Kasse gebeten – bislang. »Das will man nicht mehr dem einzelnen Pächter zumuten«, so der Hauptamtsleiter. In der Regel zeigt sich das Schwarzwild schließlich wenig solidarisch und beißt mitunter im selben Bezirk mehrmals zu, während ein anderer unbehellig bliebt.
Umso solidarischer zeigt sich nun die Jettinger Jagdgenossenschaft mit ihrem Sprecher Werner Rueß, die eine Wildschadenskasse ins Leben gerufen hat. Unabhängig vom Jagdbezirk, in dem der Wildschaden entsteht, wird die Gemeinschaftskasse zwei Drittel der Kosten übernehmen, ein Drittel der Pächter.

Die Gemeinde verzichtet auf einen Teil ihrer Pachteinnahmen

Ab dem 1. April 2012 zahlt jeder Jäger pro gepachtetem Hektar Feld einen Euro in die Wildschadenskasse ein. Das macht zusammen 1330 Euro. Den gleichen Betrag steuert die Gemeinde bei, die damit auf einen Teil ihrer Pachteinnahmen verzichten. Die liegen bei etwa 5000 Euro pro Jahr.

Sollte die Kasse einmal leer sein, muss die Gemeinde finanziell einspringen. Allerdings musste sie sich auch bislang beteiligen, wenn der Wildschaden über 300 Euro lag. Bürgermeister Hans Michael Burkhardt ist mit der Neuregelung zufrieden: »Der Schaden, der beim Verbiss entsteht, ist viel höher als die Pachterlöse, auf die wir verzichten.«