Für die Polizei sind Gewalt- und Betrugsdelikte gegen Senioren ein "Problem erheblichen Ausmaßes. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Polizeikommissar rät älteren Menschen im Rahmen von Vorträgen im Gäu zu Vorsicht / Infos zu Kaffeefahrten

Jettingen/Mötzingen. "Lassen Sie keinen Fremden ins Haus", rät Ralf Bürger, Polizeihauptkommissar vom Polizeirevier Herrenberg, Senioren mit allem Nachdruck. Denn er weiß, dass immer mehr ältere Menschen Opfer von Dieben und Betrügern werden.Seinen Vortrag zum Thema "Schutz vor Kriminalität, Raub und Betrügereien im Seniorenalltag" hat der Kommissar auf Einladung des VdK inzwischen in vielen Gäugemeinden wie Jettingen, Bondorf und Mötzingen gehalten.

Gewalt- und Betrugsdelikte gegen Senioren seien ein gesellschaftliches Problem erheblichen Ausmaßes. Schon wegen der Zunahme des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung dürfe diese Erkenntnis keinesfalls länger vernachlässigt werden, mahnt Ralf Bürger. Wie der Referent bei seinem jüngsten Auftritt in Einzelnen weiter darlegte, werden dabei häufig von schauspielerisch begabten Dieben und Betrügern Notlagen vorgetäuscht, um sich Zugang in die Wohnungen zu verschaffen.

In ihren eigenen vier Wänden seien dann die älteren Menschen mit dem oder der Fremden alleine – und können dabei ihre Augen nicht überall haben. Anhand anschaulichen Bildmaterials zeigte Bürger die "Maschen" auf, mit denen gewiefte Betrüger und Diebe insbesondere gegen Senioren vorgehen.

Tagtäglich entnimmt man den Medien, dass ältere Personen Opfer einer Straftat geworden sind. Ob nun Taschendiebstahl, Handtaschenraub, Trickbetrug oder gar ein gewaltsamer Übergriff: Es scheint, dass ältere Menschen ein leichtes Opfer für Kriminelle sind.

Allein schon die Tatsache, dass Senioren zumeist nicht mehr schnell wegrennen oder kraftvoll zurückschlagen können, zeige, dass ein Schutzbedürfnis besonders vorhanden sei, stellte der Kommissar fest. Ziel der polizeilichen Kriminalprävention sei es deshalb, so Bürger weiter, die Anzahl der Straftaten gegen Senioren zu reduzieren, das Sicherheitsgefühl zu erhöhen und die Kriminalitätsfurcht zu senken.

Zusätzlichen Raum nahmen seine Ausführungen zum Telefonbetrug und zu den Käufen bei Kaffeefahrten ein. Die Palette dieser allgegenwärtig kriminellen Elemente, die gezielt gegen oft hilf-und wehrlose Senioren vorgingen, sei immens.

Der VdK-Vorsitzende Günter Kasberger betonte abschließend, er gehe davon aus, dass jeder der Anwesenden Anregungen und Hinweise mit nach Hause nehme, die den individuellen Sicherheitsinteressen tatsächlich von Nutzen seien.