Melanie Henschel, Katharina Fuchs und Samuel Brenner (von links). Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Bericht über Sozialarbeit

Jettingen. Im Jettinger Gemeinderat wurde ein ausführlicher Bericht über die Jugendarbeit im Ort gegeben. In der Gemeinde mit 8000 Einwohnern ist diese Aktivität als sehr wichtig erachtet. Über verstärkten Bedarf an Schulsozialarbeit wunderten sich manche Räte allerdings.

Jugendreferent Samuel Brenner ergänzte mittels einer Präsentation den vorliegenden umfangreichen Jahresbericht 2017. Die Jugendsozialarbeit in Jettingen liegt in der Trägerschaft der Waldhaus GmbH. Es gibt fünf Mitarbeiter, zwei sind direkt beim Waldhaus angestellt, drei bei der Gemeinde Jettingen. Es gibt zahlreiche offene Angebote, auch für Kinder ab acht Jahren, die meisten Besucher der offenen Angebote waren im Jahr 2017 zwischen zwölf und 14 Jahre alt. Auch eine Tanzgruppe kam im Jahr 2017 dazu. Guten Anklang fanden Ausflüge wie in einen Soccerpark.

Im Jahr 2017 fanden zwei ganz unterschiedliche Vater-Kind-Projekte statt. Beide wurden gemeinsam mit den Gemeinden Mötzingen und Gäufelden durchgeführt und in Kooperation mit der Volkshochschule. Auch am Sommerferienprogramm beteiligte sich das Team der Jugendsozialarbeit Jettingen mit einer Kinder- und Teenie-Disco.

Im Oktober wurden 21 neue Jugendleiter ausgebildet, diese sind zwischen 14 und 40 Jahre alt. Katharina Fuchs und Melanie Henschel berichteten von der Schulsozialarbeit. Besonders betonten sie die Zunahme in der Grundschule – häufig zeichnen sich bereits erste Schwierigkeiten und Bedarf an Unterstützung ab. Die familiäre Belastung steigt und Probleme beginnen oft schon im Kindergarten. Als Grund wurden häusliche Streitereien und belastende Situationen wie Trennung und Scheidung der Eltern genannt. In den Klassenstufen 6 bis 9 komme auch Leistungsdruck hinzu. Das schwierigste sei, die Eltern ins Boot zu bekommen, so die Sozialarbeiterinnen.

Aus dem Gremium kam die Frage nach der Herkunft der problematischen Kinder. Diese kämen aus verschiedensten Schichten und Familien, lautete die Antwort. Verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche stammen nicht unbedingt aus armen Familien.

Die Schulsozialarbeiter beteiligen sich am Alltag der Gemeinschaftsschule durch Mithilfe während der Mittagspause und dem gemeinsamen Mittagessen, im Schülercafé und bei den Angeboten am Nachmittag, wie Holzwerkstatt oder Natur-AG.

Bürgermeister Burkhardt betonte abschließend, dass die für finanziellen Aufwendungen die Sozialarbeit in Jettingen in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt wurden, bei einer Einwohnerzahl von rund 8000 und jährlich zwischen 75 und 85 Geburten sei dies ein Zukunftsthema.

Fragen aus dem Gemeinderat galten der Qualität des Essens, die von Samuel Brenner als gut bewertet wurde. Ob Jettingen mit dem Bedarf an Schulsozialarbeit besonders auffällig sei, wurde gefragt, was von Katharina Fuchs verneint wurde. Kurz wurde andiskutiert, ob es in Jettingen "No-Go-Areas" gebe, gerade im Bereich Rathaus und Schule. Der Bürgermeister sagte dazu, man stehe in Kontakt mit den Jugendlichen die sich abends dort aufhalten und sie dürfen den Platz nutzen, wenn danach aufgeräumt werde.