Abnahmetermin mit Moritz Bürker vom Ingenieurbüro Gauss (von links), Markus Strohäker von der Firma Strohäker, Franziska Haupt vom Ortsbauamt der Gemeinde und Wolfgang Kirn als Vertreter des Erschließungsträgers Prokommuna. Foto: Gemeinde jettingen Foto: Schwarzwälder Bote

"Amsel": Fertigstellung und Abnahme der Tiefbauarbeiten für das neue Wohnbaugebiet in Oberjettingen

Die Abnahme des neuen Baugebiets "Amsel" in Oberjettingen fand coronabedingt nur im kleinen Kreise statt. Die Erschließung dauerte 21 Monate.

Jettingen. Bürgermeister Hans Michael Burkhardt, Franziska Haupt vom Tiefbauamt der Gemeinde, Moritz Bürker vom Planungsbüro Gauss und Lörcher, Markus Strohäker vom Tiefbauunternehmen Strohäker und Wolfgang Kirn als Erschließungsträger kamen vor Ort zusammen, um die Tiefbaumaßnahmen beim 3,4 Hektar großen Baugebiet Amsel abzunehmen.

Das Baugebiet Amsel blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Fläche wurde bereits vor über 50 Jahren in den Flächennutzungsplan der damals selbstständigen Gemeinde Oberjettingen aufgenommen. Weil man damals schon erkannte, dass das Gebiet "Amsel" eine besondere Qualität aufweist, zum einen durch seine schöne Südhanglage zum anderen als gute Abrundung des Ortsgebietes und nicht zuletzt die Nähe zu den schönen Naherholungsbereichen im Billing und im Lehleshau. Auch das Vorhandensein der bereits einseitig bebauten Schillerstraße und des vorhandenen Schmutzwasserkanals der durch das Gebiet läuft, sprachen für das Gebiet.

In Oberjettingen wurde vor 18 Jahren im Jahr 2002 zum letzten Mal ein Baugebiet – "Östlich Zellers Garten" – mit damals 26 Bauplätzen entwickelt. Bürgermeister Hans Michael Burkhardt machte deutlich, dass für das besondere Gebiet "Amsel" ein hoher Aufwand bei der Planung betrieben wurde. So wurde eine Mehrfachbeauftragung von mehreren Bebauungsplanern in Auftrag gegeben, um das beste Konzept zu gewinnen. Weiterverfolgt wurde das Konzept des Büros Sippel und Buff, das unter anderem dadurch überzeugte, dass mit der Planung ein linearer Siedlungsrand vermieden wurde, dass die landschaftlichen Qualitäten in das Baugebiet durch Fenster zur Landschaft reingeholt wird sowie gute Fuß- und Radwegverbindungen in den angrenzenden Naherholungsbereich hergestellt werden.

Burkhardt machte auch deutlich, dass man nicht leichtfertig ein Gebiet auf der grünen Wiese erschließe. In den vergangenen Jahren wurden in Jettingen rund 200 Wohneinheiten im Rahmen der Innenentwicklung gebaut.

Im Mai 2014 erfolgte die Bebauungsplanaufstellung für das Wohngebiet "Amsel". Ab Januar 2016 erfolgten dann die Eigentümergespräche die bis zum Januar 2019 dauerten. Erfreulich sei, dass mit dem günstigsten Angebot der Firma Strohäker für den Tiefbau trotz der zwischenzeitlichen massiven Preissteigerung die im Jahr 2015 berechneten Erschließungskosten in Höhe von 140,00 Euro je Quadratmeter eingehalten werden konnten. Auch die Gemeinde übernehme verschiedene Kosten, zum Beispiel die Verlegung einer Wasserleitung die durch das Baugebiet läuft, sowie den hälftigen Ausbau der Schillerstraße. Insgesamt entfallen somit auf die Gemeinde rund 600 000 Euro

In dem ersten Baugebietsabschnitt "Amsel 1" sind 64 Wohneinheiten auf 47 Bauplätzen möglich, sodass Wohnraum für perspektivisch rund 150 Menschen entsteht. Erstmals gibt es auch eine Bauverpflichtung für private Bauplatzeigentümer.

Im Baugebiet wird Glasfaser von der Firma Vodafone verlegt. Das Abwasser wird im Trennsystem also getrennt nach Schmutz- und Oberflächenwasser erfasst.

Von den 47 Bauplätzen standen 26 im Eigentum der Gemeinde. Bereits zu Beginn des Jahres wurden die ersten sieben Bauplätze an junge Familien verkauft. Mehr als 100 Bewerbungen gingen in der ersten Vergaberunde ein.

Für die zweite Vergaberunde mit sechs Gemeindebauplätzen, die gerade abgeschlossen wurde, bewarben sich 162 Interessenten.