Auf das bevorstehende Fest stimmte der Jettinger Weihnachtsmarkt ein, der unter anderem vom Jettinger Kinder- und Jugendchor umrahmt wurde. Foto: Priestersbach

Jettinger Weihnachtsmarkt zugunsten der Hilfstransporte nach Weißrussland. Gemeinde übernimmt die Regie.

Jettingen - Ein echter Publikumsmagnet war am ersten Adventswochenende der Jettinger Weihnachtsmarkt rund um den Partnerschaftsplatz vor dem Gemeindezentrum. Wie immer dient ein Teil des Erlöses einem guten Zweck und fließt in die Hilfstransporte nach Weißrussland. Jettinger Vereine, Schulklassen, Kindergärten und kirchliche Gruppen beteiligten sich an den 28 Ständen am weihnachtlichen Markt, der erstmals seit vielen Jahren nicht von der Initiative Weißrussland auf die Beine gestellt wurde, sondern unter der Regie der Gemeinde über die Bühne ging.

Kulinarische Leckereien und weihnachtliche Artikel an den Ständen stimmten dabei schon mal auf das bevorstehende Fest ein. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Jugendkapelle des Unterjettinger Musikvereins sowie der Jettinger Kinder- und Jugendchor. Vor allem bei den kleinen Besuchern kam das Kerzenziehen des Jettinger Waldkindergartens ebenso gut an wie das Ponyreiten der christlichen Gemeindereitschule.

1982 war der Jettinger Weihnachtsmarkt vom SPD-Ortsverein beim alten Oberjettinger Rathaus ins Leben gerufen worden. Von 1996 an lag die Organisation des Marktes in der Adventszeit in den Händen der Initiative Weißrussland.

Wie Elisabeth Eckenbach als Vorsitzende der Initiative betonte, wird bereits kräftig für den nächsten Hilfstransport gesammelt, der im kommenden Frühjahr erneut Hilfsgüter nach Weißrussland bringen soll. "Die Armut dort ist immer noch furchtbar und die Zustände unvorstellbar", weiß Elisabeth Eckenbach, wie wichtig die Hilfslieferungen aus dem Westen für die Menschen dort sind.

Bereits seit 1995 werden aus Jettingen Kleidung, Spielzeug, Lebensmittel und Samen nach Weißrussland gebracht, um den Menschen in der nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl strahlenverseuchten Region Mogilev humanitäre Hilfe zu leisten. Obwohl es auch 27 Jahre nach der Katastrophe immer noch viele Missbildungen und Krankheiten gibt, soll in der Region ein neues Atomkraftwerk gebaut werden. Keine Unterstützung ist indes von der weißrussischen Regierung zu erwarten, von der die Probleme nach wie vor geleugnet werden – an der Grenze müssten die Hilfstransporte laut Eckenbach immer wieder mit Schikanen rechnen. "Die Regierung hilft den Armen und Kranken nicht", erklärt Elisabeth Eckenbach.