1,232 Millionen Euro kostet die Erschließung für die Erweiterung des Gewerbegebiets Ankental.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Gewerbegebiet: Erweiterung wird günstiger als gedacht

Jettingen. Das hat heutzutage Seltenheitswert: Die Angebote für die Erschließung der Erweiterung des Gewerbegebiets Ankental in Jettingen liegen "weit unterhalb der Kostenberechnung", freute sich Hans Michael Burkhardt. Der Rathauschef stellte das Thema am Dienstag kurz im Gemeinderat vor.

"Sehr erfreulich", sagte Burkhardt mit Blick auf die Angebote. Laut Kostenberechnung hätte Jettingen mit rund 1,972 Millionen Euro rechnen müssen. Das günstigste Angebot, ein Nebenangebot der örtlichen Firma Strohäker, liegt bei weniger als 1,232 Millionen Euro. Kein Wunder, dass der Rat hier zugriff und einstimmig den Zuschlag erteilte. Im Tiefbaubereich sei der Zeitpunkt momentan scheinbar günstig für Ausschreibungen, schätzte der Bürgermeister.

Das Projekt Ankental-West sei zudem interessant für die Firmen. Hinzu komme, dass der für die notwendige Auffüllung zu liefernde Boden wohl nicht wie gedacht extra Kosten wird. Stattdessen kann die Gemeinde hier sogar noch mit Einnahmen rechnen.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Firma Strohäker kenne nicht nur die Gegebenheiten vor Ort bestens, sondern sei auch in unmittelbarer Nähe, nämlich im ING-Park, derzeit am Werk, wodurch sich wohl Synergien ergäben.

Die Erweiterung des Gewerbegebiets Ankental-West stand aber noch ein zweites Mal auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung. Thema: ein Aufschüttungsantrag. Der anfallende Oberboden muss als Kompensationsmaßnahme auf aufwertungsfähigen Flächen aufgebracht werden. Ein bodenkundlicher Baubegleiter hat dafür zusammen mit der Gemeinde ein Bodenschutzkonzept erarbeitet. Dabei wurden auch die Auffüllungsflächen für die Kompensationsmaßnahme abgestimmt. Jettingen erhält dafür rund 140 000 Ökopunkte gutgeschrieben.

Der Boden wurde den Landwirten angeboten, die im Gebiet Fläche verlieren. Die Erdauffüllung wird auf zwei Ackergrundstücken im Gewann Weiler und zwei Flurstücken im Gewann Linsenhalde in Oberjettingen vorgenommen werden. Dabei werden rund 6500 Kubikmeter Erde auf einer Fläche von rund 34 700 Quadratmetern aufgetragen. Die Höhe des Erdauftrags beträgt etwa 20 Zentimeter. Der Gemeinderat war einhellig einverstanden.