Gemeinschaftsschule: Jettinger Bildungsstätte empfängt Landtagsvizepräsidentin Sabine Kurtz zum Thema Digitalisierung
Bürgermeister Hans Michael Burkhardt hatte die Vizepräsidentin des baden-württembergischen Landtags, Sabine Kurtz, zu einem Informationsbesuch mit dem Thema Digitalisierung in die Gemeinschaftsschule Jettingen eingeladen. Schüler, Elternvertreter, Lehrer und die Schulsozialarbeiterin nahmen teil.
Jettingen. Gemeinsam mit Schulleiter Dominic Brucker unternahm die Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz einen Rundgang durch das Gebäude der Gemeinschaftsschule Jettingen mit einer kurzen Unterrichtshospitation. Hier wird zurzeit an allen Ecken und Enden gebaut, nicht nur die neue Mensa steht kurz vor der Fertigstellung, im Außenbereich wurde ein Sportplatz dem Erdboden gleichgemacht. An der selben Stelle entsteht eine Multifunktionssportanlage. Mit der Baufertigstellung rechnen die Verantwortlichen zum nächsten Schuljahresbeginn.
Whiteboards sind bereits im Einsatz
Zur Gesprächsrunde mit Sabine Kurtz hatten sich um Bürgermeister Hans Michael Burkhardt und Schulleiter Dominic Brucker die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Stephanie Skarke und die vier Schülersprecher Iakovos Aslanidis, Sarah Berghammer, Johann Strauss und Kaan Celik sowie der Klassenlehrer der 8b, Jan Haarer, versammelt. Mit dabei war auch die Schulsozialarbeiterin Katharina Fuchs.
Die Gemeinschaftsschule besitzt bereits Whiteboards, die ähnlich wie Handys verschiedene digitale Funktionen aufweisen. Schulleiter Brucker berichtete, dass die Kollegen aber nicht nur digital schreiben wollen, außerdem bedarf es einer gründlichen Aus- und Fortbildung, um diese Medien bedarfsgerecht einsetzen zu können. Teilweise glänzten die Schüler hierbei mit einem Wissensvorsprung. An der Pädagogischen Hochschule gehört die Ausbildung im Umgang mit diesen Unterrichtsmedien nicht zu den grundlegenden Ausbildungsinhalten.
Lehrer Jan Haarer unterrichtet in diesem Jahr erst mal einen Aufbaukurs Informatik in der siebten Klasse.
Bürgermeister Burkhardt betonte, dass an der Gemeinschaftsschule bisher schon einiges auf den Weg gebracht wurde und dass man mitten im Thema Digitalisierung sei. Auch ihm ist nicht nur die Ausstattung, sondern auch die Fortbildung der Lehrkräfte wichtig. Allerdings habe die Gemeinde hier auch mit einem hohen Kostenfaktor zu kämpfen.
Kurtz sagte, dass die Schulhausbauförderung vom Bund unterstützt werde. Es gebe einen Digitalpakt mit dem Land. Bisher fließen aber die zugesagten fünf Milliarden Euro nicht. Da der Bund inzwischen das BAFöG zahle, würden die Länder entlastet und könnten in Schulen investieren. Baden-Württemberg soll 94 Millionen Euro vom Bund erhalten, würde aber deswegen seine Selbstständigkeit verschenken, da die Förderung an Bedingungen geknüpft sei, so Kurtz. Das Land will sich aber nicht an die "goldene Zügel" nehmen lassen. Und weiter:
Laut Kurtz werden 150 Millionen als 50-prozentige Co-Finanzierung von Landesseite als Anschubfinanzierung bereitgestellt, da die Bundesmittel noch nicht fließen. Diese Mittel sollen auch für die Klassenvernetzung eingesetzt werden. Dabei ist die Schüleranzahl maßgeblich für den Verteilerschlüssel, so Kurtz.
Gesprochen wurde auch darüber, dass zum einen zwar Tablet-Computer Bücher ersetzen können, aber andererseits die Schreibschrift mit ihrem hohen Stellenwert erhalten bleiben müsse. Die Schüler, so der Schulleiter müssen sich als Nutzer mit der Technik vertraut machen. Die Schule besitzt aktuell zwei Tablet-Koffer mit insgesamt 32 Geräten, die für bis zu zwei Schulklassen ausreichen.
Die zweite Schülersprecherin, Sarah Berghammer, berichtete, dass die elektronischen Tafeln bereits als Klassenraumtafeln der 9 bin den Fächern Englisch, Mathe und Deutsch eingesetzt werden und neue Luft in den Unterricht bringe sowie die Schüler stark motiviere.
Ergänzend zu den Digitalisierungsthemen wurde noch seitens der Elternsprecherin Stephanie Skarke der Wunsch nach einer dritten Fremdsprache geäußert. Spanisch wäre wünschenswert als Wahlmöglichkeit, unabhängig von der ersten und zweiten Fremdsprache.
Sarah Berghammer befragte Sabine Kurtz über ihre Haltung zur Gemeinschaftsschule. Kurtz antwortete, dass es nicht auf die Struktur und das Türschild, sondern auf den Ruf der Schule ankomme – und dieser sei in Jettingen schon immer gut, so auch die sehr gute Gemeinschaftsschule. Sie selbst sei anfänglich skeptisch gegenüber dem Unterrichtskonzept gewesen, sei sich aber sicher, dass die Gemeinschaftsschulen mittlerweile "am Puls der Zeit" unterwegs sind.