Wahlsieger Hans Michael Burkhart (MItte), seine Frau Birgit und die beiden Kinder bekamen einen gebackenen Schlüssel überreicht. Fotos: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgermeisterwahl: Jettinger stehen hinter Amtsinhaber / Wahlbeteiligung bei 35,9 Prozent

Hans Michael Burkhardt hat den Rückhalt der Jettinger. Mit 100 Prozent der Stimmen wurde er am Sonntag in seine dritte Amtszeit als Bürgermeister der Gäugemeinde gewählt.

Jettingen. Die Spannung der Bürgermeisterwahl in Jettingen lag allein in zwei Zahlen, die Gemeinderat Wolfgang Siebenrock als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses kurz nach 18.30 Uhr und einem ersten feierlichen Musikstück des Musikvereins Unterjettingen verkündete: die Wahlbeteiligung und die Prozentzahl der Stimmen, die Hans Michael Burkhardt als alleiniger Kandidat auf sich vereinen konnte. Und da hatte Siebenrock dann tatsächlich eine Überraschung, als er erklärte, dass 100 Prozent der gültigen Stimmen an Burkhardt gingen. Ein im Kreis Böblingen offenbar einmaliges Ergebnis, wie kundige Redner gestern sagten.

2091 Stimme entfielen auf den Amtsinhaber. 28 Stimmen waren ungültig. Die 2119 Wähler, die am Sonntag an die Urnen gingen, ergeben eine Wahlbeteiligung von 35,86 Prozent. Zur Wahl aufgerufen waren 5909 Einwohner. Bei der Wahl im Januar 2012 lag bei Beteiligung bei 41,3 Prozent, Burkhardts Stimmenanteil bei 98,4 Prozent.

Die Jettinger hätten die bisherige Arbeit honoriert und würden Wertschätzung und Vertrauen ausdrücken, sagte Siebenrock, der für Burkhardt und dessen Frau Birgit einen gebackenen Schlüssel als "Zeichen der Amtsgewalt" hatte.

Das Landratsamt müsse die Wahl ja überprüfen, bei 100 Prozent müsse man genau nachzählen, sagte Landrat Roland Bernhard schmunzelnd. Dem 44-Jährigen Bürgermeister bescheinigte er ein Aussehen eines 33-Jährigen und den Erfahrungsschatz eines 55-Jährigen.

"Diese Zustimmung ist in 16 Jahren erarbeitet", unterstrich Herrenbergs Oberbürgermeister Thomas Sprißler. "Und es steht fest: das passt." Wenn Burkhardt was sage und mache, habe das Hand und Fuß.

Der Wiedergewählte zeigte sich "baff von diesem Ergebnis". Es sei Rückenwind und auch etwas Bürde. "Das ist eine Wertschätzung für mich persönlich, aber auch für die Gemeinde", sagte Burkhardt, der Siebenrock, Wahlorganisator Hauptamtsleiter Jochen Hasenburger, den Anwesenden stellvertretend für alle Wähler ebenso dankte wie seiner Frau und seiner Familie. Ein starker familiärer Rückhalt sei wichtig.