Die Kinder des Jettinger Waldkindergartens fühlen sich bei jedem Wetter auf ihrem "Spielplatz" wohl. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Jettinger Waldkindergarten feiert das 15-jährige Bestehen mit Fest am 16. Juni

Der Jettinger Waldkindergarten feiert am 16. Juni sein 15-jähriges Bestehen. Bei dieser Gelegenheit kann der 2003 von engagierten Eltern gegründete Trägerverein auf eine echte Erfolgsgeschichte zurückblicken.

Jettingen. "Es ist toll, wie sich das entwickelt hat – und wir könnten sicher noch einen Waldkindergarten aufmachen, der auch voll wäre", erklärt Stefanie Fouquet, Vorsitzende des Trägervereins. So haben rund 300 Kinder den Jettinger Waldkindergarten in den vergangenen 15 Jahren besucht, und "die Nachfrage der Eltern ist ungebrochen groß", weiß Stefanie Fouquet.

Im Jahr 2002 hatte sich eine Gruppe von Eltern zusammengefunden, um einen Waldkindergarten in der Gäugemeinde zu gründen. Daraufhin wurde 2003 der Verein Waldkindergarten Jettingen ins Leben gerufen, ein Bauwagen wurde organisiert und kindertauglich umgebaut. Als fester Standort wurde der gemeindeeigene Badwald gewählt. Hierbei waren die gute Erreichbarkeit, ein abwechslungsreicher und weitläufiger Wald und ein motivierter Förster ausschlaggebend.

Zuerst gab es nur einen Waldtag

Nachdem es aus strukturellen und finanziellen Gründen zunächst nicht möglich war, den angestrebten Betrieb eines kompletten Waldkindergartens umzusetzen, organisierte der Verein damals einen Waldtag pro Woche für 20 Kinder aus den verschiedenen Jettinger Kindergärten sowie mehrere Waldwochen im Jahr.

Mitte 2007 machte der Verein nochmals einen Vorstoß zur Einrichtung eines Vollzeit-Waldkindergartens. Nach "intensiver Überzeugungsarbeit" des Vorstands, der Erzieherinnen und der Eltern stimmte der Gemeinderat im November 2007 zu, und der Waldkindergarten wurde in die Bedarfsplanung der Gemeinde aufgenommen.

Im Mai 2008 wurde der Vollzeitbetrieb des Waldkindergartens aufgenommen, der einen regen Zulauf hatte, was sogar eine Warteliste erforderte.

Zwei Jahre später konnte durch einen gemeinschaftlichen Kraftakt und mit Unterstützung der Eltern, der Gemeinde sowie zahlreicher Sponsoren der altersschwache Bauwagen durch eine Schutzhütte ersetzt werden. Dadurch und durch Aufstockung des Personals war es möglich, eine Kleinkindgruppe mit bis zu acht Kindern einzurichten sowie das Aufnahmeverfahren zu optimieren.

"Walkindergärten haben schon eine Sonderstellung in der Kindergarten-Landschaft", sagt Fouquet mit Blick auf das pädagogische Konzept. Wie WaKi-Leiterin Bettina Bürkle ergänzt, halten sich die Kinder viel im Wald auf – und "das ist praktisch unser Spielplatz".

Die Beschäftigung mit Naturmaterialien mache den Wald für die Kinder erlebbar, aber auch viele Eltern suchen Alternativen, damit ihre Kinder mit der Natur verbunden sind, sagt Bürkle.

Wichtig ist für die Vorsitzenden vor allem die personelle Kontinuität der vergangenen Jahre, die dem Waldkindergarten gut tue. Und deshalb hat sich der Trägerverein auch ein besonderes Bonbon für sein Team einfallen lassen. So werden den Mitarbeiterinnen zwei E-Bikes auf Leasingbasis zur Verfügung gestellt, und Stefanie Fouquet betont: "Das passt gut zum nachhaltigen Konzept des Waldkindergartens."

Der Trägerverein zählt im Jubiläumsjahr 55 Mitglieder. Derzeit besuchen 25 Kinder den Waldkindergarten, die hier von engagierten Erzieherinnen betreut werden.

Mit vielen Gästen soll nun der Geburtstag am 16. Juni von 14 bis 18 Uhr gefeiert werden. Auf dem Programm stehen verschiedene Mitmachaktionen wie eine Seilrutsche oder die Waldwerkstatt, während die Jugendkapelle des Unterjettinger Musikvereins und der Kinderchor "KiColino" für die musikalische Umrahmung sorgen.

Daneben gibt es eine Tombola sowie einen Luftballonstart, und Jagdpächter Harry Weimper serviert Wildspezialitäten wie einen Wildschwein-Fleischkäse.