Autoren mit Layouter und Bürgermeister (von links): Klaus Bauer, Elke Baitinger, Hans Michael Burkhardt, Harald Dengler und Walter Schlotterbek. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Buchvorstellung: Band "Denk mal" von Walter Schlotterbek, Elke Baitinger und Harald Dengler erschienen

Der Band "Denk mal" mit dem Untertitel "Jettinger Kleindenkmale" wurde jetzt vom Bürgermeister Hans Michael Burkhardt im Beisein der Verfasser im Jettinger Rathaus vorgestellt.

Jettingen. Dieses Buch macht nachdenklich – ganz im Sinne seiner ehrenamtlichen Autoren Walter Schlotterbek, Elke Baitinger und Harald Dengler. Die Bilder und Texte legen unauffällige, oft vergessene Schätze der heimatlichen Vergangenheit frei, enthüllen ihre Geschichten und lassen den Leser staunen über die Vielfalt des lokalen Erbe.

2013 appellierte der Landkreis Böblingen an "interessierte Bürgerinnen und Bürger", in ehrenamtlicher Arbeit die materiellen Zeugnisse der Heimatgeschichte in ihrem Umfeld aufzuspüren und diese zu dokumentieren. Dem Aufruf folgte das Jettinger Projekt-Trio Schlotterbek, Baitinger und Dengler mit Elan und leidenschaftlicher Entdeckungsfreude. Systematisch und penibel genau durchstreiften sie die Gegend in und um Oberjettingen, Unterjettingen und Sindlingen und stießen auf mehrere frappierende Funde, welche die Kriterien der Kategorie "Kleindenkmale" erfüllen sollten.

Schlotterbek befasste sich mit den "kleinen, ortsfesten, freistehenden Gebilden aus Stein, Metall oder Holz", die von "geschulter Menschenhand geschaffen" wurden, Baitinger und Dengler suchten die Gemarkungsgrenze von Jettingen sowie die historische Grenze des Schlossguts Sindlingen und die ehemalige Grenze zwischen Ober- und Unterjettingen nach vorhandenen Grenzsteinen ab.

Nach fünf Jahren intensiver wie gewissenhafter Arbeit war die Dokumentation fertig. Die Buchgestaltung und den Satz übernahm Klaus Bauer aus Bondorf bereitwillig, da er diese Aufgabe "sehr spannend" fand. Weil das sachliche wie umfassende Gesamtmaterial ein entsprechendes Layout benötigte, entschied sich Bauer im Einvernehmen mit Autoren für ein entsprechendes Großformat DIN A4.

Schon auf den ersten Blick sieht das Buch vielversprechend und sehr professionell aus. Jede von 134 Hochglanzseiten bestätigt den positiven Eindruck und weist auf eine systematische Vorgehensweise der Autoren sowie ihre geradezu detektivische Verbissenheit bei der Spurensuche hin.

Fotos und Handskizzen

Je weiter man in dem Band blättert, desto mehr feine Details fallen ins Auge. Schlotterbek fügte den Fotos eigene Handskizzen mit genauen Abmessungen, Beschreibungen sowie Informationen über den aktuellen Zustand der Objekte bei. Die Geokoordinaten veranschaulichen die Standorte, die Nummerierung der einzelnen Kleindenkmale macht auch eine virtuelle Wanderung auf der beigefügten Karte möglich.

Wer weiß noch, wer "Untergänger" waren, wo stammt der Spruch "Schreib’s dir hinter die Ohren" her? Antworten auf diese und viele andere Fragen findet der Leser im zweiten Großkapitel "Grenzsteine rund um Jettingen". Baitinger und Dengler erklären hier aus historischer Sicht die Bedeutung der steinernen Kleindenkmale, erläutern Zusammenhänge zwischen materieller und immaterieller Kultur und rekonstruieren akribisch ausführlich die Grenzverläufe von anno dazumal. Übrigens: Der älteste Grenzstein steht auf Jettinger Gemarkung seit 1532.

Den Gesprächen und Aussagen nach erwuchs das Werk auf dem Boden des historischen Wissens und innerer Passion.

Das Hauptanliegen der Autoren galt der Bereicherung der lokalen Heimatgeschichte, die auch den nachfolgenden Generationen von Jettingen ihre historische Verwurzelung veranschaulichen sollte.

Das Buch ist im Rathaus erhältlich, auf Wunsch kann es zugesandt werden.