100 Jäger und 60 Treiber machten mit. Foto: Priestersbach

Beteiligte aus Jettingen, Mötzingen und Nagold. Ergebnisse fallen ganz unterschiedlich aus.

Jettingen - Mit einer revierübergreifenden Drückjagd versuchten die Jäger aus Jettingen, Mötzingen und Nagold erneut, die Wildbestände im hiesigen Forst zu regulieren. Dazu werden die Jagdpächter auch immer wieder von der Kreisjagdbehörde ermuntert.

Und so beteiligten sich am Samstag rund 100 Jäger und 60 Treiber an der diesjährigen Drückjagd, die vier Jagdbezirke umfasste. Bei der Drückjagd sitzen die Jäger auf ihren An- und Hochsitzen. Wie Hans-Martin Haag, Hegeobmann im Oberen Gäu, betonte, "ist das einfach sicherer als eine Treibjagd". Die Ergebnisse nach der gut zweieinhalbstündigen Drückjagd fielen zwar von Revier zu Revier unterschiedlich aus, konnten sich aber unterm Strich durchaus sehen lassen.

So zählten die Jettinger Jäger anschließend fünf Rehe und zwei Füchse auf ihrer "Strecke", während im Nachbarrevier Nagold zehn Rehe und zehn Wildschweine geschossen wurden. "Das Nagolder Revier ist aber auch deutlich größer", zeigte sich Haag mit den im Jettinger Revier rund um den Kehrhau erreichten Stückzahlen durchaus zufrieden – denn "bei der Einzeljagd werden solche Zahlen nicht erreicht".

Zwar sei die Einzeljagd vom Ansitz aus übers Jahr hinweg nach wie vor der Regelfall, doch mit der konzentrierten Drückjagd an nur einem Tag im Jahr durch eine große Zahl von Schützen, Treibern und Hunden könnten die Bestände wirklich reguliert werden.

Wildschweine sind nachtaktive Tiere

Dass den Jettinger Jägern in Sachen Schwarzwild kein Abschuss glückte, ist für den Hegeobmann kein Wunder. Die Wildschweine seien eben nachtaktive Tiere, die am besten bei Schnee oder Vollmond bejagt werden.

Zwar wurde schon das eine oder andere Schwarzwild gesehen, doch seien die Jäger nicht zum sicheren Schuss gekommen, so Haag. Auch bei einer Drückjagd wird nicht einfach drauf los geschossen. Denn ein sicherer Schuss sei eben nur dann möglich, wenn das Wild einen Moment innehält – "verhofft", wie die Waidmänner im Fachjargon sagen. Sonst ist in der Regel kein sauberer Schuss möglich, weiß der Obmann, dass davon vor allem die spätere Verwertbarkeit des Wildbrets abhängig ist.

Ziel der Drückjagd ist natürlich in erster Linie, den Wildbestand zu korrigieren. "Wir haben schon die Auflage, einem verstärkten Wildverbiss entgegenzuwirken", so Haag, wobei aber auch die Wildschäden durch das Schwarzwild zunehmen.

Daneben diene die in der Regel alle zwei Jahre stattfindende Drückjagd ebenso der Kameradschaft und dem Jagdbrauchtum, wie der Obmann erläutert. So stand nach dem "Verblasen" der Jagdstrecke durch Jagdhornbläser Otto Egerter aus Bondorf noch der obligatorische "Kesseltrieb" in der Garage von Hans-Martin Haag auf dem Programm.

Ein Thema war dabei auch das leere Hornissennest, das Wilfried Gries im verschlossenen Hochstand des Hegeobmanns gefunden hatte. "Die finden immer ein Schlupfloch", weiß der Jäger, dass der Hochstand natürlich eine "ideale Geschichte" für Hornissen bildet – weil sie hier einen perfekten Ersatz für einen hohlen Baum vorfinden, der zudem noch vor den Nachstellungen von Fressfeinden Schutz bietet.