Jessica Bisceglia arbeitete in Villingen und war daher oft in der Stadt unterwegs. (Archivfoto) Foto: Eich

Jessica Bisceglias Amtszeit gestaltet sich durch Corona-Pandemie anders als zuvor geplant. 

Ihre Amtszeit ist nun zu Ende – Jessica Bisceglia wurde als Miss Baden-Württemberg abgelöst. Doch durch Corona sah ihre Amtszeit anders aus als geplant. "Profitiert habe ich dennoch", erzählt sie dem Schwarzwälder Boten.

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Villingen-Schwenningen - Jessica Bisceglia wurde im Dezember 2019 zur Miss Baden-Württemberg gekürt. Für die Trossingerin, die für das Bekleidungslabel "Nastrovje Potsdam" in Villingen im Social-Media-Marketing gearbeitet hat, hat sich dadurch so einiges verändert. Nun wurde sie von Weihua Wang als offizielle Miss Baden-Württemberg abgelöst. Eine Jury hat entschieden, wer das Bundesland fortan vertreten darf und somit vom 11. Februar bis zum 26. Februar 2021 zunächst am "Personality Camp" teilnehmen und dann im großen Miss-Germany-Finale am 27. Februar in der Europa-Park-Arena in Rust stehen darf.

Bewerbung um Teilnahme

Auch Bisceglia nahm 2020 an dem Camp teil. Dort werde neben dem Medien- und Lauftraining vor allem Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung gelegt, erzählt sie. Dass es bei den Miss Wahlen schon lange nicht mehr nur um das Äußere gehe, weiß Bisceglia. Deshalb sei für die Bewerbung auch ein Bewerbungsschreiben wichtiger und Fotos kaum mehr relevant.

"Es war schon immer ein Traum von mir, an einer Miss-Wahl teilzunehmen", nur getraut habe sich die Trossingerin nie. Nach einem Seminar, dass sie über ein Wochenende in Berlin besuchte – es ging um Mentalcoaching – war für sie klar, dass sie ihre Angst wollte. Direkt am Montag bewarb sie sich über die Online-Registrierung. Für die Qualifikation musste sie schon einen Titel in der Tasche haben – und so nahm sie an der Wahl zur Miss Schwarzwald teil, die sie gewann. Eins führte zum anderen und am 6. Dezember 2019 wurde Bisceglia zur Miss Baden-Württemberg gekürt. Als eine unter 7000 Frauen bewarb sie sich dann, um in die engere Auswahl für den Landestitel zu kommen.

Danach stand das große Finale der Miss-Germany-Wahl an. Bisceglia spricht von Glück, dass dieses noch unter normalen Umständen durchgeführt werden konnte. Im Europa-Park Rust – wo das Finale ausgetragen wurde – schaffte es die damalige Miss Baden-Württemberg unter die Top sechs. Mit mehr als 60 Verwandten, Bekannten und den Liebsten, die bei dem Finale dabei waren, war es für Bisceglia das schönste Erlebnis in diesem Jahr.

Aktiv auf Social-Media

Danach hätte ihre Karriere so richtig starten sollen. Doch die meisten ihrer geplanten Auftritte als Miss sind ersatzlos gestrichen worden. Von Wohltätigkeitsveranstaltungen über den Auftritt auf dem Wasen bis hin zur Teilnahme in einer Jury. Dennoch profitierte die ehemalige Miss von ihrem Jahr. Gerade auf ihren Social-Media-Kanälen ist sie aktiver denn je, berichtet sie. In den vergangenen Monaten und vor allem auch zur Zeit des Lockdowns wurde es um die Model-Karriere ruhiger, die Foto-Jobs blieben aus, erklärt die 28-Jährige. Dafür hätte sie von der Stadt Stuttgart einen Job erhalten, um auf ihren Social-Media-Kanälen zu zeigen, was die Stadt zu bieten hat. "Ich möchte die Region repräsentieren", so die ehemalige Miss Baden-Württemberg. So wolle sie weiterhin ihre Community aufbauen. In dieser Arbeit stecke auch deutlich mehr Aufwand als man denke, verrät sie.

Künftig möchte die Trossingerin als Ingenieurin arbeiten. Denn die 28-Jährige hat einen Bachelor of Science in molekularer und technischer Medizin und auch einen Master in Medizintechnik in der Tasche. Doch auch diese Branche sei von der Corona-Pandemie stark betroffen, was die Jobsuche erschwere. "Viele Operationen wurden abgesagt oder verlegt, das merkt auch die Branche der Medizintechnik." Dennoch werde sie dieses Ziel weiter im Auge behalten.

Abschluss mit Fernsehshow

In ihrer Freizeit sei das Handballspielen ihre größte Leidenschaft. So spielt sie bei der HSG Baar – einer Spielgemeinschaft bei Trossingen – Handball. Am liebsten übernehme sie dort die Position des Rechtsaußen und sorge für viele Tore.

Auch an einer Fernseh-Show nahm die 28-Jährige vor wenigen Wochen teil. Auf dem Sender VOX wirkte sie am Format "Die schönste Braut" mit. Dort erreichte sie den zweiten Platz knapp hinter ihrer Konkurrentin Angelina. Und auch weitere Miss-Wahlen schließe die 28-Jährige nicht aus. So würde auch in diesem Jahr eine weitere Veranstaltung im Europa-Park Rust stattfinden, auf welche sie schon eingeladen sei, wie sie berichtet. Auch gegen einen internationalen Wettbewerb gäbe es für Bisceglia nichts einzuwenden. "Vergangenes Jahr war für mich super, ich fand es sehr schön diese Erfahrungen machen zu dürfen."

Wahl zur Miss Germany

Und wie geht es für Weihua Wang weiter? Anfang Februar werden die 16 Finalistinnen in das "Miss Germany Personality Camp", natürlich unter Berücksichtigung aller bestehenden Richtlinien, in den Europa-Park in Rust reisen. Dort bereiten die Miss-Germany-Heroes die Teilnehmerinnen auf das Finale vor und geben hilfreiche Tipps zu unterschiedlichsten Themenbereichen. Nach dem Camp findet das Miss-Germany-Finale am 27. Februar zum 18. Mal im Europa-Park in Rust statt. Hier entscheidet die Jury darüber, wer die neue Miss Germany wird.

Die Miss Germany Corporation (MGC) mit Hauptsitz in Oldenburg ist ein Familienunternehmen in dritter Generation. 1999 sicherte sich die MGC die Exklusiv-Rechte an der Marke "Miss Germany" beim Europäischen Markenamt und ist seitdem alleiniger Veranstalter der Miss-Germany-Wahlen. Das Familienunternehmen wurde von Horst Klemmer (erste Generation) gegründet und wird mittlerweile durch Ralf Klemmer (zweite Generation) und Max Klemmer (dritte Generation) geführt.

Wir haben Jessica Bisceglia nach ihrem Sieg fünf Fragen gestellt