In Baden-Württemberg ist der Run auf die Gymnasien weiter hoch. Foto: dpa

Nur knapp zwölf Prozent der baden-württembergischen Grundschüler wechselten im vergangenen Sommer auf eine Werkreal- oder Hauptschule. Der Run aufs Gymnasium hält unvermindert an.

Nur knapp zwölf Prozent der baden-württembergischen Grundschüler wechselten im vergangenen Sommer auf eine Werkreal- oder Hauptschule. Der Run aufs Gymnasium hält unvermindert an.

Stuttgart - Vom Trend zu höheren Schulabschlüssen im Südwesten profitiert vor allem das Gymnasium. Zum laufenden Schuljahr wechselten 44,6 Prozent der Viertklässler auf diese Schulart. Damit wurde der Vorjahres-Spitzenwert noch einmal leicht übertroffen. Nach weiteren Angaben des Statistischen Landesamtes vom Montag wechselten nur knapp zwölf Prozent der Grundschüler auf eine Werkreal- oder Hauptschule. Das sind vier Punkte weniger als im Vorjahr. Dieser Wert unterschreitet deutlich den Anteil der Kinder von fast einem Viertel, die nach der - nicht mehr verbindlichen - Grundschulempfehlung diese Schulart hätten besuchen sollen.

Die Realschulen lagen mit einer Übergangsquote von 36,2 Prozent etwas unter dem Vorjahreswert von 37,1 Prozent. Auf die Sekundarstufe der neuen Gemeinschaftsschule wechselten 5,7 Prozent (Vorjahr: 1,7) der Viertklässler, davon 62 Prozent mit Empfehlung für die Haupt-/Werkrealschule und 28 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte) mit einer Realschulempfehlung.

Der Anteil der Fünftklässler mit einer Gymnasialempfehlung auf der Gemeinschaftsschule sank um 2,2 Punkte auf 10 Prozent. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) sagte: „Damit können wir nicht zufrieden sein.“ Die Konzepte der neuen Schulart müssten inhaltlich noch besser erläutert und bekannter gemacht werden. Es müsse deutlich werden, dass auch an den Gemeinschaftsschulen nach dem gymnasialen Standard gelehrt werde. Außerdem sei mit einer wachsenden Zahl von Realschulen, die sich zur Gemeinschaftsschule wandeln, auch ein Imagegewinn zu erwarten.