Das Hypnotic Brass Ensemble beim Auftritt im Bix Foto: Opus/Wolf-Peter Steinheisser

Bei den Jazz Open hat das Hypnotic Brass Ensemble für Aufsehen gesorgt. Für noch mehr Aufregung sorgt nur die Mitteilung, dass einige der Schlossplatz-Konzerte von Arte live im Internet übertragen werden. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Eine Wundertüte ist der Stuttgarter Jazzclub Bix während des Festivals Jazz Open. Während am Montagabend im Alten Schloss die Showband Pink Martini geschmeidigen Welt-Jazz intoniert, erlebt das Publikum im Bix eine Mischung aus Bürgerrechtskundgebung und Hip-Hop-Party.

Hypnotic Brass Ensemble nennt sich eine eine afroamerikanische Blaskapelle aus Chicago, in der mehrere Söhne des Jazz-Trompeters Phil Cohran spielen. Die Bläsersätze mit drei Trompeten, Posaune und Saxofon oszillieren in einander überlagernden Stimmen, sind zwischendurch aber auch scharf geschnitten. Soli gestatten sich die Musiker nur selten, die meiste Zeit über präsentieren sie sich als Kollektiv. Im Zusammenspiel mit einer hochexplosiven Rhythmusgruppe entsteht eine durchschlagende Mischung aus Funk und Hip-Hop. Die klingt mal zäh fließend und bedrohlich, mal wie die strahlende Titelmelodie einer Krimiserie.

Die Band hat zwei Themen: Bürgerrechte und Party

Selbige könnte „Black Lives matter“ heißen: In repetitiven Rap-Passagen offenbart das Ensemble Bürgerrechtsbewegtheit. Es beruft sich unter anderem auf Miles Davis, der sein Leben lang unter dem Rassismus in den USA litt und auf die Frage nach seinen drei Wünschen einmal antwortete: „Weiß sein, weiß sein und weiß sein.“ Im zweiten Teil geht das Septett über zu seinem anderen wichtigen Thema: Party. Bald steht das Bix unter Strom und die Band entfaltet den hypnotischen Sog, den ihr Name verspricht. Dafür erntet sie verdienten Applaus.

Mit dem Startschuss auf der großen Jazz Open-Schlossplatzbühne beginnt nun eine Kooperation des Festivals mit Arte: Der Sender überträgt einige Konzerte live auf der Internet-Plattform Arte Concert.

Mehr zu Jazz Open finden Sie in unseren Kritiken zu den Konzerten von Herbie Hancock, Till Brönner, Joe Jackson und Stanley Clarke.

Live-Streaming auf Arte Concert: 12.7. Al di Meola & Stuttgarter Kammerorchester (19.50 Uhr), Gregory Porter (21.20 Uhr); 13.7. Larkin Poe (19 Uhr); 14.7. Suzanne Vega (18.40 Uhr), Celeste (20 Uhr), Jorja Smith (21.20 Uhr); 15.7.: John Legend (21 Uhr); 16.07. Robert Plant & Allison Krass (21 Uhr, noch unter Vorbehalt)

Jazz Open: Das weitere Programm

Dienstag, 12. Juli
David Sanborn, Al Di Meola & Stuttgarter Kammerorchester, Gregory Porter. Schlossplatz, 18 Uhr; Fabia Mantwill Quintett, Bix, 21.30 Uhr

Mittwoch, 13. Juli
Larkin Poe, Jamie Cullum, Schlossplatz, 19 Uhr; Joey Alexander, Bix, 21.30 Uhr

Donnerstag, 14. Juli
Jorja Smith, Celeste, Suzanne Vega, Schlossplatz, 18.30 Uhr; Judith Hill, Bix, 21.30 Uhr

Freitag, 15. Juli
Jessie J, John Legend, Schlossplatz, 19 Uhr; Richard Bona & Alfredo Rodriguez Band , Bix, 21.30 Uhr

Samstag, 16. Juli
Van Morrison, Robert Plant & Allison Krauss, Schlossplatz, 19 Uhr; Rymden, Bix, 21.30 Uhr

Sonntag, 17. Juli
Judith Hill, Cruel Heart Club, Sting, Schlossplatz, 18 Uhr

Weitere Informationen und Tickets gibt es hier.